29.11.2015 Views

antragsbuch_2015

antragsbuch_2015

antragsbuch_2015

SHOW MORE
SHOW LESS

Create successful ePaper yourself

Turn your PDF publications into a flip-book with our unique Google optimized e-Paper software.

161<br />

162<br />

163<br />

164<br />

165<br />

166<br />

167<br />

168<br />

169<br />

170<br />

171<br />

172<br />

173<br />

174<br />

175<br />

176<br />

177<br />

178<br />

179<br />

180<br />

181<br />

182<br />

183<br />

184<br />

185<br />

186<br />

187<br />

188<br />

189<br />

190<br />

191<br />

192<br />

193<br />

194<br />

195<br />

196<br />

197<br />

198<br />

199<br />

200<br />

201<br />

202<br />

203<br />

204<br />

205<br />

206<br />

207<br />

208<br />

209<br />

210<br />

211<br />

212<br />

213<br />

214<br />

215<br />

216<br />

217<br />

218<br />

219<br />

220<br />

221<br />

werden. Denn kluge Finanzpolitik bedeutet frühzeitig in Bildung und in die Vereinbarkeit von<br />

Familie und Beruf zu investieren, um so klassische Kompensationsleistungen der sozialen<br />

Sicherungssysteme gar nicht erst entstehen zu lassen.<br />

Die Arbeitswelt im Wandel<br />

Während andere europäische Industrienationen in den vergangenen Jahren vermehrt in ihrer<br />

wirtschaftspolitischen Ausrichtung auf den Dienstleistungssektor gesetzt haben, standen<br />

deutsche Bundesregierungen stets auch für eine starke Industrie ein. Dies ist ein zentraler<br />

Grund, weshalb Deutschland die Wirtschafts- und Finanzkrise in den vergangenen Jahren<br />

vergleichsweise weniger getroffen hat als andere Volkswirtschaften. Gemeinsam mit einer<br />

starken Sozialpartnerschaft prägt die Industrie die innerdeutsche Wirtschaft immer noch<br />

maßgebend.<br />

Der demografische Wandel auf dem Arbeitsmarkt<br />

Dennoch werden wir in den kommenden Jahren eine starke Veränderung in der<br />

Arbeitskraftnachfrage erleben: Wir haben bereits jetzt eine Fachkräftelücke in Gesundheits- und<br />

Sozialberufen, die noch deutlich stärker werden wird. So werden rund 120.000 Fachkräfte im<br />

Jahr 2030 bei konstanter beruflicher Angebotsstruktur fehlen. Im fertigenden Bereich werden<br />

ungelernte Tätigkeiten einen massiven Rückgang erleben. Hier wird es rund 200.000<br />

überschüssige Arbeitskräfte im Jahr 2030 bei konstanter beruflicher Angebotsstruktur geben.<br />

Des Weiteren werden bis 2030 laut der Arbeitsmarktprognose des Bundesministeriums für<br />

Arbeit und Soziales in der Altersgruppe zwischen 25-54 Jahren knapp 4,8 Mio.<br />

Erwerbspersonen weniger vorhanden sein. Daraus folgt ein tiefer Wandel unserer<br />

wirtschaftlichen Struktur in Deutschland.<br />

Eine älter werdende Gesellschaft bedeutet für Unternehmen auch älter werdende<br />

MitarbeiterInnen und Belegschaften. Mit dem Renteneintritt verlieren viele Unternehmen<br />

erfahrene und gut ausgebildete Fachkräfte, deren Arbeitsplätze wieder neu besetzt werden<br />

müssen. Für Menschen, welche jahrzehntelang in die Sozialkassen eingezahlt und viel<br />

gearbeitet haben, ist die Rente mit 63 nach 45 Beitragsjahren zwar eine wichtige Anerkennung<br />

ihrer Lebensleistung, verschärft jedoch zumindest kurzfristig den Fachkräftebedarf.<br />

Um diesen Herausforderungen zu begegnen, müssen wir zum einen gezielt auf Fachkräfte aus<br />

dem Ausland setzen und zum anderen die bereits in Deutschland lebenden Menschen weiter<br />

und stärker qualifizieren.<br />

Zuwanderung von Fachkräften<br />

Wir brauchen eine gezielte Fachkräftezuwanderung aus dem europäischen und<br />

außereuropäischen Ausland. Schon jetzt werben große Unternehmen qualifizierte Fachkräfte<br />

zum Teil über Agenturen aus EU-Ländern mit schwierigen Arbeitsmarktlagen an, was auch dazu<br />

führt, dass im industriellen Bereich der Arbeitsmarkt eine hohe Selbstregulierung aufweist. Dies<br />

muss im Sinne von Unternehmen sowie ausländischen Fachkräften ausgeweitet werden.<br />

Die Jusos fordern daher die Schaffung eines Einwanderungsgesetzes, das den<br />

Notwendigkeiten eines qualifizierten Fachkräftezuzugs gerecht wird. Wir sprechen uns daher für<br />

ein Punktesystem aus, das jedoch nicht lediglich wirtschaftliche Kriterien in den Vordergrund<br />

stellen darf. Vielmehr sollen soziale Kriterien und menschliche Bedürfnisse einbezogen werden,<br />

die verhindern, dass Fachkräfte nur aufgrund ihrer wirtschaftlichen Eignung bewertet werden.<br />

Es bedarf jedoch auch einer Lösung der Fachkräfteproblematik auf europäischer Ebene. Es<br />

448

Hooray! Your file is uploaded and ready to be published.

Saved successfully!

Ooh no, something went wrong!