29.11.2015 Views

antragsbuch_2015

antragsbuch_2015

antragsbuch_2015

SHOW MORE
SHOW LESS

Create successful ePaper yourself

Turn your PDF publications into a flip-book with our unique Google optimized e-Paper software.

Jusos in der SPD<br />

Bundeskongress, 27.-29.11.<strong>2015</strong><br />

P 9<br />

Titel<br />

Antragsteller<br />

„Du hast sie doch nicht mehr alle!“ -<br />

Gesellschaftlicher Stigmatisierung entgegenwirken und<br />

Versorgung psychisch erkrankter Menschen verbessern!<br />

Hannover<br />

Zur Weiterleitung an<br />

angenommen mit Änderungen angenommen abgelehnt<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

9<br />

10<br />

11<br />

12<br />

13<br />

14<br />

15<br />

16<br />

17<br />

18<br />

19<br />

20<br />

21<br />

22<br />

23<br />

24<br />

25<br />

26<br />

27<br />

28<br />

29<br />

30<br />

31<br />

32<br />

33<br />

34<br />

35<br />

36<br />

„Du hast sie doch nicht mehr alle!“ - Gesellschaftlicher<br />

Stigmatisierung entgegenwirken und Versorgung psychisch<br />

erkrankter Menschen verbessern!<br />

Psychische Erkrankungen werden in unserer Gesellschaft oft nicht ernst genommen und auch<br />

im medizinischen Bereich (von fachfremden ÄrztInnenen) oft als nichtig abgetan. Erkrankte<br />

Menschen haben in vielen Fällen mit Vorurteilen und Stigmatisierungen zu kämpfen. Oftmals<br />

konsultieren die Betroffenen erst spät oder gar nicht einen Arzt, zum einen aus eigener<br />

Unwissenheit und zum anderen aus Angst vor den Reaktionen Anderer. Viele psychische<br />

Erkrankungen werden als Schwäche abgetan und nicht als Krankheit ernstgenommen.<br />

Menschen mit somatoformen Beschwerden etwa werden selbst in medizinischen<br />

Zusammenhängen oft nicht ausreichend ernst genommen und fehldiagnostiziert. Es kann nicht<br />

sein, dass Menschen mit psychischen Leiden als SpinnerInnen abgetan werden. Auch beruflich<br />

müssen Betroffene oft Konsequenzen befürchten. Es ist dringend notwendig, für mehr<br />

gesellschaftliche Akzeptanz zu sorgen, damit Betroffenen der Gang zur/zum PsychotherapeutIn<br />

bzw. PsychologIn nicht noch zusätzlich erschwert wird. In der Tat beweisen Menschen, die sich<br />

unter diesen sehr schwierigen Umständen trotzdem dazu entscheiden Hilfe in Anspruch zu<br />

nehmen, sehr viel Mut.<br />

Wir fordern daher:<br />

ein gesellschaftliches Umdenken muss befördert werden<br />

mehr Aufklärung über Krankheitsbilder und mögliche Therapieansätze in Form von<br />

Aufklärungs- und Informationskampagnen<br />

Ein weiteres Problem für Betroffene psychischer Erkrankungen sind die sehr langen<br />

Wartezeiten auf einen Therapieplatz. Die durchschnittliche Wartezeit auf einen entsprechenden<br />

Platz etwa von Personen, die traumatische Erlebnisse hinter sich haben und in Folge dessen<br />

eine traumatherapeutische Betreuung bedürfen, liegt zwischen drei und elf Monaten. Auch<br />

Wartezeiten in anderen psychotherapeutischen Bereichen sind deutlich zu lang. Betroffenen<br />

kann nicht zugemutet werden, so lange Zeiträume ohne adäquate Behandlung ausharren zu<br />

müssen. Auch Menschen, die von sexualisierter Gewalt betroffen sind, haben oft große<br />

Probleme entsprechende Hilfe zeitnah in Anspruch nehmen zu können. Besuche bei<br />

AllgemeinmedizinerInnen und GynäkologInnen verlaufen oft frustrierend und sind mit großer<br />

Belastung verbunden, da Betroffene häufig schon hier ausgiebig schildern müssen, was ihnen<br />

wiederfahren ist und wie sie sich fühlen, um an etwaige Therapieplätze weitervermittelt zu<br />

werden. Diese sind häufig ebenfalls mit Wartezeiten verbunden. Hinzu kommt, dass die<br />

bewilligte Stundenanzahl eines Therapieansatzes oft für die PatientInnen nicht ausreichend ist,<br />

eine einfache Verlängerung der Stundenzahl ist zwingend notwendig.<br />

399

Hooray! Your file is uploaded and ready to be published.

Saved successfully!

Ooh no, something went wrong!