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antragsbuch_2015

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Ressentiments gegen Flüchtlinge bekämpfen<br />

Das Thema Flüchtlinge polarisiert in Deutschland im letzten Jahr so stark wie Anfang der<br />

1990er nicht mehr. Gerade bei Demonstrationen gegen Flüchtlingsunterkünfte lässt sich im<br />

erschreckenden Maße feststellen, dass rassistisches Gedankengut in Deutschland sehr weit<br />

verbreitet ist. Die Ablehnung der Flüchtlingen wird mit rassistischen Begründungen versehen.<br />

Wir erwarten von allen Verantwortlichen sich klar abzugrenzen von rassistischen<br />

Argumentationsmustern in der Debatte zur Aufnahme von Flüchtlingen. Darüber hinaus müssen<br />

die konkreten Gründe aufgedeckt werden, die sich in der Ablehnung wiederspiegeln.<br />

Antisemitismus<br />

Antisemitismus ist ein wachsendes Problem in Deutschland und Europa. Antisemitismus muss<br />

getrennt von Rassismus betrachtet werden, da auch andere Diskriminierungsformen jenseits<br />

des Rassismus sich in Antisemitismus wiederspiegeln können. Hier lassen sich Kontinuitäten<br />

finden der Nahostpolitik NS-Regimes.<br />

Veränderung der Gedenkpädagogik<br />

Wir brauchen eine Veränderungen der Gedenkpädagogik. Zu häufig ist der Geschichtsunterricht<br />

an Schulen auf das Thema Nationalsozialismus beschränkt ohne historische Kontinuitäten und<br />

geschichtliche Grundlagen in den Blick zu nehmen.<br />

Das bedeutet konkret eine ausführlichere Beschäftigung mit dem Thema Nationalsozialismus<br />

über ein Semester hinaus, insbesondere unter der Frage der historischen Ursachen,<br />

Auswirkungen und Weiterführung der nationalsozialistischen Ideologie in der Bundesrepublik<br />

Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik. Mindestens einen Besuch einer<br />

Gedenkstätte mit ausreichender Vor- und Nachbereitung sehen wir als unerlässlich zur<br />

Aufarbeitung des Themas an.<br />

Reparationszahlungen für Länder<br />

Wir sprechen uns für eine möglichst verbindliche juristische Klärung der Frage aus, inwieweit<br />

etwaige Reparationszahlungen an die Kriegsgegner des Deutschen Reiches im Zweiten<br />

Weltkrieg – insbesondere Griechenland und Polen – noch bestehen und nicht schon abgegolten<br />

sind. Für den Fall des Bestehens fordern wir zügige Zahlungen.<br />

Unabhängig von der emotional aufgeladenen Frage nach Reparationszahlungen sprechen wir<br />

uns in diesem Zusammenhang auch dafür aus, dass Kulturgüter, die im Krieg erbeutet worden<br />

sind, an die Herkunftsländer zurückzugeben sind. Bestehende Ansprüche anderer Staaten<br />

gegen Deutschland sind ernst zu nehmen und bei der Rückgabe aktiv mitzuwirken,<br />

beispielsweise mittels gründlicher Recherchen in Museen und Archiven.<br />

Reparationszahlungen für Einzelpersonen<br />

Bis heute sind viele Überlebende der Verbrechen des Nationalsozialismus und ihre Angehörigen<br />

nicht entschädigt. Bis heute hat keine Entschädigung von Homosexuellen, Sinti und Roma,<br />

Deserteure der Wehrmacht und Zwangssterilisierten stattgefunden. Der deutsche Staat und<br />

deutsche Unternehmen haben sich darüber hinaus mit außergerichtlichen Einigungen aus der<br />

Verantwortung gezogen.<br />

Wir fordern deshalb die unverzügliche Entschädigung aller überlebenden Opfer des NS-<br />

Regimes. Sollten noch-nicht-Entschädigte verstorben ist eine Entschädigung der nächsten<br />

Verwandten erforderlich.<br />

Unternehmen einbeziehen<br />

Viele deutsche Unternehmen haben vom Nationalsozialismus profitiert. Insbesondere durch<br />

Zwangsarbeit konnten viele Unternehmen ihre Profit steigern. Nach dem 2. Weltkrieg haben<br />

eine Reihe von Unternehmen in außergerichtlichen Einigungen Entschädigungen an Teil der<br />

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