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antragsbuch_2015

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Jusos in der SPD<br />

Bundeskongress, 27.-29.11.<strong>2015</strong><br />

G 4<br />

Titel<br />

Antragsteller<br />

Zur Weiterleitung an<br />

Kein Haushalt ist geschlechtsneutral! - Gender<br />

Budgeting endlich auch auf Bundesebene umsetzen<br />

Berlin<br />

Bundesparteitag<br />

angenommen mit Änderungen angenommen abgelehnt<br />

Kein Haushalt ist geschlechtsneutral! - Gender Budgeting endlich<br />

auch auf Bundesebene umsetzen<br />

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Diverse rechtliche Grundlagen sollen die tatsächliche Gleichstellung der Geschlechter als<br />

Querschnittsaufgabe in allen Politikbereichen und in der Verwaltung in Deutschland<br />

sicherstellen. Wenn es aber darum geht, die ungleichen Verteilung von Ressourcen, die<br />

maßgeblich Geschlechterungleichheit prägen, systematisch zu bekämpfen, stellt sich die<br />

Bundesregierung leider seit Jahren quer. Gemeint ist die Umsetzung einer<br />

geschlechtergerechten Haushaltspolitik.<br />

Haushaltspolitik bildet die politische Prioritätensetzung ab. Aber haushaltpolitische<br />

Entscheidungen wirken nicht auf alle gleich. Und vor allem gibt es keinen geschlechterneutralen<br />

Haushalt.<br />

Ein Paradebeispiel für geschlechterungerechte Haushaltspolitik sind die Konjunkturpakete I und<br />

II. Hier wurden vor allem männlich dominierte Wirtschaftsbereiche unterstützt, während weiblich<br />

dominierte Bereiche fast vollständig außen vor gelassen wurden. Während die<br />

Automobilindustrie und Handwerksbetriebe von steuerfinanzierten Investitionsanreizen<br />

profitierte, ging der als nicht “systemrelevante“ und weiblich dominierte Dienstleistungssektor<br />

gänzlich leer aus. Die Aufzählung lässt sich weiter fortführen. Umfangreiche Gender-Budget-<br />

Analysen konnten hier aufzeigen, wie staatliche Umverteilung zu Ungunsten von Frauen*<br />

stattfand. Hierbei ist für uns klar, dass wir eine Konzentration der Geschlechter auf<br />

verschiedene Segmente des Arbeitsmarktes, das heißt „weiblich“/„männlich“ dominierte<br />

Branchen, ablehnen und versuchen, dem entgegen zu wirken.<br />

Es finden sich viele weitere Beispiele: Gibt es zum Beispiel Einsparungen und fehlende<br />

Investitionen im Pflegebereich betrifft es hier vor allem Frauen*, weil diese im Durchschnitt<br />

immer noch mehrheitlich die unbezahlte Betreuungsarbeit leisten, wenn angehörige gepflegt<br />

werden müssen. Die so ins Private verlagerte Care- und Reproduktionsarbeit ist ein Grund für<br />

den Gender-Pay-Gap – also die Einkommenslücke von 22% zwischen Männern und Frauen.<br />

Diese geschlechterungerechte Haushaltpolitik gilt es zu verhindern. Dies kann sehr gut mit Hilfe<br />

von genderbezogenen Folgenabschätzungen, Wirkungsanalysen und Evaluationen im<br />

Haushaltskreislauf geschehen – kurz: durch Gender Budgeting. Diese etablierten<br />

Analyseinstrumente werden systematisch in den Haushaltsprozess integriert und decken so<br />

versteckte Verteilungswirkungen auf, die eines der Geschlechter benachteiligt. Auf kommunaler<br />

und Landesebene, wenn gleich nicht flächendeckend, wird Gender Budgeting bereits erfolgreich<br />

umgesetzt. Das Land Berlin und etliche seiner Bezirke sind hier Voreiterinnen.<br />

Nur auf der Bundesebene wird die Einführung von Gender Budgeting konsequent ignoriert. Eine<br />

2006 in Auftrag gegebene Machbarkeitsstudie prüfte umfangreich Ansatzpunkte, konkrete<br />

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