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antragsbuch_2015

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Jusos in der SPD<br />

Bundeskongress, 27.-29.11.<strong>2015</strong><br />

Titel<br />

Finger weg vom Bundesverfassungsgericht!<br />

I 9<br />

Antragsteller<br />

Hannover<br />

Zur Weiterleitung an<br />

angenommen mit Änderungen angenommen abgelehnt<br />

Finger weg vom Bundesverfassungsgericht!<br />

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Bundesinnenminister Thomas de Maizière hat bereits VerfassungsrechtlerInnen in der Frage,<br />

wie man die Zuständigkeit des Bundesverfassungsgerichts beschneiden könne, zu Rate<br />

gezogen. Grund hierfür ist offenbar der Unmut der Union bezüglich der jüngsten Urteile des<br />

Bundesverfassungsgerichts. Erst kürzlich hat das Bundesverfassungsgericht die Ausweitung<br />

des Ehegattensplittings auf gleichgeschlechtliche Paare sowie die Stärkung ihrer<br />

Adoptionsrechte beschlossen.<br />

Die Union denkt bereits darüber nach, die bislang zwölfjährige Amtszeit der RichterInnen zu<br />

verkürzen. Harmloser wirkt dagegen noch die Ankündigung, zukünftig stärker auf die Auswahl<br />

von KandidatInnen für die RichterInnenposten zu achten. Schwerer wiegt jedoch der Vorwurf<br />

der UnionspolitikerInnen, dass Karlsruhe mit seinen Urteilen eine Liberalisierung der<br />

Gesellschaft vorantreibe und dabei die eigenen Zuständigkeiten überschreite. Das Gericht<br />

mache Gesellschaftspolitik und das schmeckt der Union gar nicht.<br />

Wir unterstreichen nachdrücklich die Stellung des Bundesverfassungsgerichtes als Hüter des<br />

Grundgesetzes und als unabhängiges Verfassungsorgan und fordern die Union auf, diese<br />

Stellung anzuerkennen. Die Struktur und die Kompetenzen des Bundesverfassungsgerichts<br />

dürfen nicht verändert werden.<br />

Wir fordern außerdem die bisherige Praxis, bei der ein Bundestagsausschuss die Hälfte der 16<br />

VerfassungsrichterInnen mit Zweidrittelmehrheit wählt, abzuschaffen. Artikel 94 des<br />

Grundgesetzes enthält die klare Formulierung „Die Mitglieder des Bundesverfassungsgerichtes<br />

werden je zur Hälfte vom Bundestage und vom Bundesrate gewählt.“. Dieser unaufgebbaren<br />

parlamentarischen Gesamtverantwortung muss nachgekommen werden. Dem<br />

Bundesverfassungsgericht kommt eine erhebliche Bedeutung zu. Daher fordern wir, die Wahl<br />

seiner Mitglieder dem Plenum der Abgeordneten in öffentlicher Sitzung vorzubehalten. Die vom<br />

Bundesrat zu berufenden RichterInnen werden natürlich weiterhin von der ganzen<br />

Länderkammer mit Zweidrittelmehrheit gewählt.<br />

196

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