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antragsbuch_2015

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analysierendem Handeln befähigt, für eine gleichberechtigte Teilhabe aller darstellt.<br />

2. Links leben heißt Demokratisierung aller Lebensbereiche<br />

Für uns stellt die Demokratisierung aller Lebensbereiche die soziale Praxis zur Etablierung<br />

eines demokratischen Sozialismus dar. Was sich träumerisch und sozialromantisch anhört, hat<br />

für uns einen ganz realen Hintergrund. Für uns heißt Demokratie und Sozialismus, dass wir<br />

nicht nur alle vier oder fünf Jahre über Vertretungskörperschaften abstimmen. Vielmehr handelt<br />

es sich um einen aktiven Prozess, der sich in allen Lebensbereichen niederschlägt, bzw.<br />

niederschlagen sollte. Wir sind davon überzeugt, dass ein grundsätzlicher Wandel in unserer<br />

Wirtschaftsweise über eine Stärkung von Wirtschaftsdemokratie zu erreichen ist. Wir wollen,<br />

dass die Belegschaften in den Betrieben stärker in die operativen Geschäftsbereiche<br />

eingebunden sind und aktiver Part in der Gestaltung der Firmenpolitiken werden. Wirtschaften<br />

ist für uns ein solidarischer Prozess. Links leben bedeutet daher, einen neunen Konsens über<br />

den Stellenwert von Wirtschaften als solidarischen und demokratischen Prozess der<br />

Bedürfnisbefriedigung einer gesamten Gesellschaft zu erreichen.<br />

Die Demokratisierung des Wirtschaftsprozesses ist zentral für die Überwindung kapitalistischer<br />

Strukturen, sie endet aber nicht dort. Für uns heißt dies praktisch, dass<br />

Mitbestimmungsstrukturen in Schule oder Universität wieder gestärkt werden müssen, dass<br />

Verfahren zur Beteiligung innerhalb politischer Prozesse ausgebaut werden und dass<br />

letztendlich auch politische Parteien - insbesondere die sozialdemokratische - ihre Praxen<br />

ändern müssen, um wieder verstärkt ein Ort des demokratischen Lebens und der<br />

demokratischen Willensbildung in unserer Gesellschaft zu werden. Für uns ist hiermit aber<br />

zugleich auch ein Bekenntnis zu repräsentativen Formen der Demokratie verbunden, da viele<br />

Untersuchungen zeigen konnten, dass diese, im Vergleich zu direkten bzw. ergänzenden<br />

Formen der Demokratie weniger sozial selektiv sind. Wir stehen zu einem Bekenntnis für die<br />

direkte Beteiligung in Entscheidungsprozessen, wir glauben allerdings nicht, dass sich diese<br />

zwangsläufig in einfachen Ja-oder-Nein-Entscheidung widerspiegeln kann. Politische Debatten<br />

und Diskurse sind komplexer. Sie brauchen einen breiteren Diskussionsrahmen in unserer<br />

Gesellschaft. Hierfür müssen durch eine fortschreitende Demokratisierung gesellschaftlicher<br />

Strukturen Räume etabliert werden.<br />

3. Die Demokratie braucht starke Parteien<br />

Parteien haben den Auftrag, gesellschaftliche Stimmungen aufzunehmen, zu diskutieren und in<br />

den parlamentarischen Prozess einzubringen. Die Mitglieder sind die tragende Säule einer<br />

Partei, dies gilt insbesondere für die SPD, als Selbstorganisation politischer Subjekte, die sich<br />

unter einem verbindenden Wertegerüst sammeln, für gesellschaftlichen Fortschritt kämpfen und<br />

sich gegen Benachteiligung und Ausbeutung Vieler durch die Wenigen stark machen.<br />

Wollen wir für die Demokratisierung aller Lebensbereiche kämpfen, müssen wir diesen Kampf<br />

auch in unserer Partei führen. Wir erleben eine zunehmende Zentralisierung und Zuspitzung<br />

politischer Entscheidungen auf wenige Spitzenfunktionäre und -gremien. Parteipolitik muss aber<br />

für das einzelne Mitglied erlebbarer sein – Diskussionen müssen offen geführt werden und<br />

dürfen keinen vorfestgelegten Ausgang haben. Dies heißt auch, dass wir Politik entschleunigen<br />

müssen. Abwägungsprozesse brauchen Zeit und reifliche Überlegungen, einen Austausch über<br />

das Für und Wider. Hierfür braucht es geeignete Räume. Dazu zählt auch eine kollegiale und<br />

faire Streitkultur. Nur wenn wir es schaffen, dass wieder mehr Menschen die Mitgliedschaft und<br />

das Engagement in unserer Partei als eine persönliche Bereicherung empfinden, bei der man<br />

zu der Überzeugung gelangt, selber Teil gesellschaftlichen Fortschritts und der Veränderung zu<br />

sein, wird die SPD eine Zukunft haben.<br />

4. Ohne handlungsfähige Kommunen stirbt die Demokratie<br />

Teilhabe am gesellschaftlichen und sozialen Leben erfolgt direkt vor Ort in den Städten und<br />

Kommunen, sie sind die Wiege politischer Partizipation. Deshalb halten wir es für notwendig,<br />

dass der Weg zur stärkeren Demokratisierung gerade über die Schaffung von<br />

Beteiligungsmöglichkeiten in den Kommen zu bestreiten ist. Wir wollen uns dafür einsetzen,<br />

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