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antragsbuch_2015

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Jusos in der SPD<br />

Bundeskongress, 27.-29.11.<strong>2015</strong><br />

W 1<br />

Titel<br />

Antragsteller<br />

Die ökologischen Grenzen unseres Planeten<br />

respektieren! - Wohlstand statt Wachstum in den Fokus<br />

nehmen<br />

Projekt Transformation der Wirtschaftsweise über den Juso<br />

Bundesvorstand<br />

Zur Weiterleitung an<br />

angenommen mit Änderungen angenommen abgelehnt<br />

Die ökologischen Grenzen unseres Planeten respektieren! -<br />

Wohlstand statt Wachstum in den Fokus nehmen<br />

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Spätestens mit der 1972 vom Club of Rome veröffentlichten gleichnamigen Studie hat die<br />

Diskussion zu den “Grenzen des Wachstums” breite Resonanz in Politik und Öffentlichkeit<br />

gefunden. Wenngleich die Prognosefähigkeit komplexer Simulationen zur globalen Entwicklung<br />

notwendigerweise begrenzt bleiben muss, können wir heute - über 40 Jahre nach erscheinen<br />

der Studie - konstatieren, dass wesentliche Vorhersagen des verwendeten Standardmodells<br />

eingetreten sind. Es besteht kein Zweifel, dass unsere aktuelle Form des Wirtschaftens die zur<br />

Verfügung stehenden Umweltressourcen in vielen Dimensionen bereits heute massiv übernutzt.<br />

Besonders deutlich wird dies mit Blick auf die Treibhausgasemmissionen, den Verlust von<br />

Biodiversität und den Stickstoffeintrag in die Atmosphäre. Diese Fakten zwingen uns, den<br />

absoluten Ressourcenbedarf zu verringern und stellen unsere auf stetiges Wirtschaftswachstum<br />

ausgerichtete Form des kapitalistischen Wirtschaftens grundsätzlich in Frage.<br />

Gleichzeitig müssen wir konstatieren, dass nur ein kleiner Teil der Weltbevölkerung vom, auf<br />

Kosten der Umwelt und zu Lasten breiter Teile der Bevölkerung, produzierten Reichtum<br />

profitiert. Dieser Teil der Weltbevölkerung lebt vornehmlich in den westlichen Industrienationen,<br />

welche für den Großteil des globalen Ressourcenverbrauchs und der globalen<br />

Umweltbelastungen verantwortlich sind. Es liegt folglich auf der Hand, dass wir auch künftig<br />

materielles Wachstum benötigen werden, um der Unterentwicklung in weiten Teilen der Welt zu<br />

begegnen, bestehende Verteilungkonflikte politisch zu lösen und eine gerechtere<br />

Wohlstandsverteilung zu erreichen. Für uns ist dabei jedoch klar, dass Wirtschaftswachstum<br />

nicht gleichbedeutend mit Wohlstandsmehrung ist.<br />

Um Fortschritt beurteilen zu können und bedürfnisangemessenes Wirtschaften zu ermöglichen,<br />

bedarf es eines erweiterten Wohlstandsbegriffs, welcher die für Wohlstand und Lebensqualität<br />

relevanten Dimensionen erfasst.<br />

Als Jusos stellen wir uns der Frage, was Wohlstand zu Beginn des 21. Jahrhunderst bedeutet<br />

und in welchem Verhältnis Wohlstand und Wirtschaftswachstum stehen. Davon sind<br />

grundlegende Fragen über die Art und Weise unseres Wirtschaftens berührt, welche nach<br />

gesamtgesellschaftlichen Antworten verlangen und Folgefragen mit Blick globale Gerechtigkeit<br />

aufwerfen. Wir sind überzeugt, dass eine gleichmäßigere und damit gerechtere<br />

Wohlstandsverteilung moralisch und politisch geboten ist. Sie ist aber auch deshalb eine<br />

Notwendigkeit, weil es globale Entwicklung nur geben kann, wenn es gelingt, Verteilungs- und<br />

Ressourcenkonflikte als Hauptgrund für Krieg und Bürgerkrieg durch eine gerechtere<br />

Wohlstandsverteilung aufzulösen. Dies wird ohne grundlegende institutionelle Reformen des<br />

strukturell ungerechten und krisenhaften internationalen Währungs- und Finanzsystem, welches<br />

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