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antragsbuch_2015

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Im weiteren Verfahren soll das europäische Parlament von Frontex alle zwei Jahre und von der<br />

Kommission alle 4 Jahre eine Einschätzung über das funktionieren von Eurosur erhalten.<br />

Die Möglichkeit sich selbst ein Bild machen oder auf Basis der Ergebnisse Einspruch gegen das<br />

Projekt erheben zu können fehlt jedoch.<br />

Eurosur ist Machtbasis und Datenmonopol<br />

Obwohl die unterzeichnenden Mitgliedstaaten sich verpflichten uneingeschränkt alle Daten<br />

bezüglich ihrer Grenzen an Frontex weiterzugeben ist ein uneingeschränkter Zugriff auf diese<br />

nicht vorgesehen.<br />

Stattdessen behält Frontex sich vor, Informationsgesuche aus Mitgliedsstaaten, ablehnen zu<br />

können.<br />

Zum Teil müssen Mitgliedsstaaten auch streng geheime Informationen, wie zum Beispiel den<br />

Status, die Stärke und die Bewegung von Truppen, die sich in der Nähe von Grenzgebieten<br />

aufhalten weitergeben.<br />

Solche Berichte mögen zwar ungefährlich in Bezug auf unsere europäischen Nachbarn wirken.<br />

Allerdings erhalten sie eine gewisse Brisanz bezieht man mit ein, dass es auch Drittstaaten,<br />

innerhalb eines von Frontex im Einzelfall festzulegenden Rahmen, möglich ist Informationen<br />

aus Eurosur zu erhalten.<br />

Dabei werden illegale Zugriffe auf Eurosur, die durchaus nicht unmöglich sind, noch<br />

unberücksichtigt gelassen.<br />

Eurosur könnte also für jedes der unterzeichnenden Mitgliedsländer zum Sicherheitsproblem<br />

werden.<br />

Allerdings ist nicht nur der Datenschutz der Mitgliedsländer sehr unsicher.Auch von<br />

Privatpersonen werden innerhalb von Eurosur Daten gesammelt, deren Weiterverbreitung<br />

schon festgelegt ist, da es sich bei Eurosur schließlich um ein Informationsaustauschsystem<br />

handelt.<br />

Eurosur ist europäische Vorratsdatenspeicherung<br />

Vor allem mithilfe der Satellitenüberwachung und der Sensor gestützten Schiffserkennung, die<br />

an den Europäischen Seegrenzen erfolgen, werden von Eurosur Daten über Europäische<br />

Bürgerinnen und Bürger erhoben und gespeichert.<br />

Die Heinrich Böll-Stiftung, behauptet sogar, dass es nicht bei der Erhebung dieser Daten<br />

bleiben wird und Eurosur aus mangelnder Differenzierungsmöglichkeit jedwede Urlaubsreise<br />

und andere Grenzüberschreitung innerhalb des Schengenraums registrieren könnte.<br />

Die zukünftigen Pläne Eurosur mit in das europäische CISE (Common Information Sharing<br />

Environment) zu überführen würden nach Befürchtungen der HBS dazu führen, dass<br />

Datenschutz bald überhaupt nicht mehr gewährleistet werden könnte.<br />

Fazit<br />

Wir sind davon überzeugt, dass die breite Masse der europäischen Bevölkerung Eurosur nicht<br />

mittragen würde, wenn man sie über die Gefahren dieses Systems nicht im unklaren ließe.<br />

Mit der Behauptung Eurosur sei ein Programm zum Schutz für Flüchtlinge werden dabei<br />

bestimmte Informationen gezielt verschleiert.<br />

Tatsächlich von dem Projekt profitieren können nur Frontex, der eine breite Machtbasis<br />

zugesprochen wird, und die Firmen, die ihre Technologie zu beinah beliebigem Preis an die<br />

Europäische Union verkaufen können.<br />

Unsere Forderung, da der Nutzen eines Systems wie Eurosur nicht nachweisbar, jedoch die<br />

Gefahren und Kosten, die es birgt, erheblich sind, ist Eurosur umgehend einzustellen und die<br />

gesparten Gelder zum Wohle der Flüchtlinge und nicht zu ihrer Abschreckung einzusetzen.<br />

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