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antragsbuch_2015

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könnten aber ein Ansatz sein, eine andere Richtung einzuschlagen.<br />

Die Nachhaltigen Entwicklungsziele (SDGs) als Chance für einen<br />

entwicklungspolitischen Paradigmenwechsel begreifen!<br />

Ergänzend zu unseren bereits vorhandenen Positionen gilt es in diesem, für die<br />

Entwicklungszusammenarbeit wichtigem Jahr <strong>2015</strong> sich kritisch mit den vergangenen<br />

Prozessen auseinanderzusetzen und weitere Schritte zu identifizieren. Denn in diesem Jahr<br />

enden die Zielsetzungen der Millennium-Development-Goals der Vereinten Nationen. Ende der<br />

1990er Jahre verabschiedet, sollten diese Ziele eine internationale Agenda zur weltweiten<br />

Entwicklung definieren.<br />

Die Mitglieder der VN setzten sich somit selbst Ziele und Verpflichtungen, zu deren Umsetzung<br />

sie sich bekannten. Solche konkreten Zielsetzungen stellen einen Fortschritt gegenüber den<br />

zuvor stets erfolglos ausgerufenen "Entwicklungsdekaden" da. Auch wenn die Zielsetzungen<br />

nicht weitereichend genug waren, bieten sie zumindest die Möglichkeit den jeweiligen Fortschritt<br />

zu überprüfen. Zudem war es für die Länder des Globalen Südens zumindest im begrenzten<br />

Rahmen möglich, die entwicklungspolitische Zielsetzung der MDGs mit zu bestimmen.<br />

Dennoch ist sowohl das Zustandekommen, als auch die Umsetzung der MDGs kritikwürdig. Ihre<br />

Aushandlung und Umsetzung innerhalb der traditionellen Machstrukturen von VN, IWF und<br />

Weltbank ist prinzipiell für die Länder des Globalen Nordens von Vorteil. Entsprechend gelang<br />

es auch nicht, über eine Selbstverpflichtung hinaus klare Zusagen zu vereinbaren. Dahingegen<br />

wendeten sich von den acht definierten Zielen sieben an die Probleme der Länder des globalen<br />

Südens. Diese Aufteilung suggeriert eine Rollenaufteilung, in welcher die Länder des Globalen<br />

Nordens lediglich als passive Geldgeber auftreten. Eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe ist auf<br />

dieser Grundlage auch nur schwer vorstellbar.<br />

Im Jahr <strong>2015</strong> können wir nun Bilanz ziehen und müssen feststellen, dass keines der MDGs<br />

tatsächlich erreicht wurde. Über den erreichten Fortschritt lässt sich hingegen streiten. So<br />

lassen einige Indikatoren weiten Interpretationsspielraum zu. Zudem sagen bloße Zahlen nicht<br />

ausreichend präzise Aussagen über die Wirksamkeit der Maßnahmen zu. Beispielsweise<br />

bedeutet eine gestiegene Anzahl von Einschulungen noch nicht, dass mehr Kinder<br />

alphabetisiert werden konnten, da die Qualität der Bildung nicht mit dokumentiert wurde.<br />

Post-<strong>2015</strong> Agenda neu definieren<br />

Mit der Rio +20 Konferenz 2012 wurde beschlossen, die <strong>2015</strong> auslaufenden UN-<br />

Millenniumsziele in einer post-<strong>2015</strong> Agenda neu zu definieren. Diese neuen Ziele sollen alle drei<br />

Dimensionen - ökonomisch, ökologisch und sozial - der nachhaltigen Entwicklung umfassen<br />

und tradierte Nord-Süd- und Geber-Nehmer*innen Denkmuster aufbrechen. Für die<br />

Neudefinition der UN-Entwicklungsziele hat die UN-Generalversammlung eine offene<br />

Arbeitsgruppe eingerichtet (Open Working Group on Sustainable Development Goals). Diese<br />

Arbeitsgruppe hat am 12. August 2014 ihren Bericht vorgestellt und insgesamt 17 Ziele<br />

formuliert. Diese Ziele werden die Grundlage für die post-<strong>2015</strong> Entwicklungsagenda darstellen.<br />

Diese 17 Ziele lassen sich in 6 Clustern zusammenfassen:<br />

1. Beendigung von Armut und Kampf gegen den Hunger<br />

2. Gesundheit, Bildung/Wissen sowie Inklusion von Frauen und Mädchen<br />

3. eine stärkere, inklusive und transformative Wirtschaft<br />

4. Schutz von Ökosystemen<br />

5. Sichere und friedliche Gesellschaften mit starken Institutionen<br />

6. Globale Solidarität<br />

Die Initiative einer Neudefinition der UN-Entwicklungsziele bewerten wir grundsätzlich positiv.<br />

Gerade vor dem Hintergrund dessen, dass diese Zielformulierungen aus einem komplizierten<br />

Aushandlungsprozess entwachsen sind, begrüßen wir, dass mit dem zentralen Konzept der<br />

nachhaltigen Entwicklung die soziale und ökologische Dimensionen von Entwicklung<br />

ebenbürtige Ziele neben der ökonomischen Entwicklung sind sowie eine allgemeine<br />

Ausdifferenzierung der Ziele und Indikatoren. Insbesondere die Herausforderungen des<br />

Klimawandels und die damit verbundenen Herausforderungen für nachhaltige Entwicklung<br />

werden in den Zielen stärker betont. Wir begrüßen auch den formulierten<br />

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