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antragsbuch_2015

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Neuverschuldung von ca. 1,5 Mrd. €.<br />

Dabei hat sich gezeigt, dass die Politik scheinbar zu gelähmt ist um dem Schuldenkreislauf zu<br />

entkommen. In der Vergangenheit hat sich gezeigt, dass sich die Politik der antizyklischen<br />

Haushaltspolitik, bei der in guten Zeiten gespart, in schlechten investiert wird, nicht umgesetzt<br />

wurde.<br />

Verschuldungspolitik stellt Umverteilung von unten nach oben dar. So kommen die Zinsen,<br />

finanziert aus Steuergeldern, großen Kapitalgebern zugute. Das ist eine Entwicklung, die<br />

unserer Vorstellung einer gerechten Gesellschaft widerspricht. Die damit einhergehende<br />

Abhängigkeit von den internationalen Finanzmärkten betrachten wir dabei nicht erst im Kontext<br />

der Finanz- und Wirtschaftskrise als besorgniserregend und falsch. Gleichwohl führen immer<br />

weiter steigende Schulden und Zinsen in letzter Konsequenz dazu, dass immer mehr<br />

Wirtschaftswachstum angestrebt werden muss, um diese zu bedienen. Diese Entwicklung, mit<br />

all ihren negativen Effekten auf die Umwelt und die Gesellschaft, bezahlt unsere Generation.<br />

Für uns als Jusos ist deutlich: Haushaltskonsolidierung muss sich aus zwei Aspekten<br />

zusammensetzen: Einsparung und Konsolidierung von Ausgaben auf der einen Seite, sowie die<br />

Verbesserung der Einnahmeseite auf der anderen Seite. Daher setzen wir uns seit langem für<br />

eine gerechtere Besteuerung in Deutschland ein, die Vermögen und höhere Einkommen stärker<br />

für die Bewältigung öffentlicher Aufgaben heranzieht. Den Glauben, Staatsverschuldung gezielt<br />

durch Inflation reduzieren zu können und Staatsverschuldung durch Inflation zu rechtfertigen<br />

lehnen wir ab. Denn diese haben in besonderen Maße Auswirkungen auf Menschen mit<br />

geringem Einkommen und Vermögen und deren Altersvorsorge.<br />

Um diese Verschuldungsspirale zu durchbrechen, betrachten wir als Jusos die Schuldenbremse<br />

als ein geeignetes Instrument, das Druck auf die politischen Akteure erzeugt, der<br />

Verschuldungspolitik ein Ende zu setzten und dennoch genügend Spielräume lässt, um bei<br />

veränderten Umständen oder externen Schocks politisch handlungsfähig zu bleiben.<br />

Verschuldung bemisst sich jedoch nicht allein an der Schuldenuhr. Eine generationengerechte<br />

Finanzpolitik bedeutet auch, kommenden Generationen eine funktionierende Infrastruktur zur<br />

Verfügung zu stellen. Eine Politik, die Schulden abbaut indem Sie notwendige Investitionen in<br />

Infrastruktur oder Bildung verzögert, lehnen wir ab.<br />

Die öffentliche Infrastruktur und öffentliches Anlagevermögen muss daher in ihrem Wert<br />

erhalten werden. Ebenso ist es unser Ziel, den gesellschaftlichen Zusammenhalt und den<br />

kulturelle Bestand der Gesellschaft für die kommenden Generationen zu erhalten. Daher muss<br />

es unser politisches Ziel sein, langfristig sowohl implizite als auch explizite Staatsverschuldung<br />

zu vermeiden. Nur so kann nachhaltige Haushaltspolitik gewährleistet werden, die kommende<br />

Generationen nicht unsolidarisch belastet. Um diese Ziele zu erreichen, muss für eine<br />

generationengerechte Finanzpolitik zunächst vollständige Transparenz über sämtliche<br />

Ausgaben, Investitionen und Finanzierungsquellen hergestellt werden.<br />

Haushaltspolitik, die bestehende Ansprüche und zu einem späteren Zeitpunkt zu tätigende<br />

Ausgaben, wie etwa BeamtInnenpensionen, oder Ausgaben für den Erhalt der Infrastruktur,<br />

nicht aufführt, lehnen wir ab. Das öffentlichkeitswirksame Streben nach konsolidierten<br />

Haushalten unter diesen Bedingungen führt den Begriff eines ausgeglichenen Haushalts ad<br />

absurdum.<br />

Dabei müssen Kürzungen öffentlicher Ausgaben bei der Bildung und Kultur, sowie in den<br />

Bereichen, die den gesellschaftlichen, sozialen Zusammenhalt betreffen, immer unter Vorbehalt<br />

stehen, unter dem Aspekt der Generationengerechtigkeit geprüft und gegebenenfalls abgelehnt<br />

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