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antragsbuch_2015

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Jusos in der SPD<br />

Bundeskongress, 27.-29.11.<strong>2015</strong><br />

Titel<br />

Die Architektur jungsozialistischer Asylpolitik<br />

M 7<br />

Antragsteller<br />

Zur Weiterleitung an<br />

Hessen-Süd<br />

SPD-Bundesparteitag<br />

angenommen mit Änderungen angenommen abgelehnt<br />

Die Architektur jungsozialistischer Asylpolitik<br />

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Auch heute, nach jahrelangem Massensterben im Mittelmeer und inmitten des Syrischen<br />

Bürgerkrieges, erleben wir in Deutschland tagtäglich einen unmenschlichen Umgang mit<br />

denjenigen, die ihre Flucht bis hierhin überlebt haben, der dem Mut, den Flüchtlinge<br />

aufgebracht, dem Leid, das sie auf ihrer Flucht erfahren haben, ja schlichtweg dem Menschsein<br />

unwürdig ist. Die deutsche und auch die europäische Asylpolitik sind nach wie vor von der<br />

Einstellung geprägt, dass es sich bei den Flüchtlingen ganz überwiegend um solche handelt, die<br />

keinen Schutz verdient hätten, die ''nur'' eine wirtschaftliche Besserstellung suchen. Daraus<br />

leitet sich sich die primäre Zielsetzung der Abwehr und Abschottung ab. Doch selbst wer offiziell<br />

als Flüchtling anerkannt wurde, dem wird die realitätsferne Prämisse entgegengebracht, dass<br />

man nur vorübergehend Asyl suche, bevor man in die Heimat zurückkehre. Verkannt wird , dass<br />

eben diese Heimat in der Regel nicht länger existiert, sei es aufgrund ethnischer Säuberungen,<br />

klimatischer Veränderungen oder ökonomischer Rahmenbedingungen. Die Menschen, die zu<br />

uns kommen, sind gekommen, um zu bleiben – nicht aus freiem Entschluss, sondern weil sie<br />

ihre Heimat aus guten Gründen zurücklassen mussten. Diese Analyse muss auch<br />

Konsequenzen für praktisches politisches Handeln haben. Wer zu uns kommt, muss an unserer<br />

Gesellschaft teilhaben können – alles andere bedeutet nichts anderes als eine Rolle der<br />

Flüchtlinge als “Fremde” zu verfestigen.<br />

Wir fordern sichere Wege nach Europa statt Abschottung<br />

Wie viele Kinder, Frauen und Männer ertrinken in diesen Minuten im Mittelmeerraum? Zehn,<br />

Einhundert, Eintausend? Wir wissen es nicht! Was feststeht ist, dass auch heute weiter<br />

gestorben wird. Flüchtlinge, beispielsweise aus Syrien, Eritrea, Afghanistan oder Somalia,<br />

stehen verzweifelt an Europas verschlossenen Grenzen; vor ihnen die tödlichste Grenze der<br />

Welt, das Mittelmeer. Die 366 Toten im Herbst 2013 und 700 Toten im Februar <strong>2015</strong> von<br />

Lampedusa waren nur einige von vielen tausenden in den letzten Jahren. Die Reaktion auf die<br />

Katastrophe von Lampedusa im Jahr 2013 war, dass Italien die Mission "Mare Nostrum" ins<br />

Leben rief. Diese Rettungsmission war den EU-Ländern mit 9 Mio. € pro Monat zu teuer und<br />

wurde infolge dessen 2014 eingestellt. Auf „Mare Nostrum“ folgte keine weitere humanitäre<br />

Mission. Die EU rief im November 2014 ''Triton'' ins Leben, eine unter dem Dach der EU-<br />

Grenzschutzagentur Frontex angesiedelte Mission. Ihr Ziel: Der reine Grenzschutz! Doch nur<br />

mit der Schaffung von legalen Fluchtwegen kann ein weiteres Ausweichen auf<br />

lebensgefährliche Routen verhindert werden. Dafür brauchen wir gefahrenfreie und legale Wege<br />

für Flüchtende nach Europa und dauerhaft laufende Programme zur menschenwürdigen<br />

Flüchtlingsaufnahme. Menschen, die um ihr Leben fürchten müssen, brauchen unseren Schutz!<br />

Deshalb fordern wir Jusos:<br />

1. Einführung des Botschaftsasyls<br />

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