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antragsbuch_2015

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geben. Die Vertretungen brauchen ein allgemeinpolitisches Mandat, damit sie die Interessen<br />

ihrer Gruppen angemessen wahrnehmen können. Die konstruierte Trennung zwischen<br />

Bildungs- und Allgemeinpolitik ist falsch. Bildungsinstitutionen sind Teil der Gesellschaft und<br />

deshalb nicht von ihr getrennt zu betrachten.<br />

Auch die Erziehung zum Antimilitarismus ist für uns Bildungsziel. Die Präsenz der Bundeswehr<br />

in Bildungseinrichtungen zur Werbung lehnen wir ab. Diskussionen, bei denen SoldatInnen,<br />

FriedenspädagogInnen und ExpertInnen kontrovers diskutieren, können dennoch sinnvoll sein –<br />

denn die Mitglieder von Bildungsinstitutionen haben auch ein Recht auf Information und<br />

Austausch. Die Veranstaltungen müssen freiwillig ausgestaltet und für alle interessierten<br />

Menschen offen sein.<br />

4. Die Bildungsfinanzierung ist staatliche Aufgabe – aber zum Teil auch Pflicht der<br />

Privatwirtschaft.<br />

Bildungsinstitutionen müssen vom Staat bedarfsgerecht ausfinanziert werden.<br />

Kindertagesstätten, Schulen und Hochschulen aber auch Weiterbildungseinrichtungen und<br />

Kulturinstitutionen zu unterhalten und zu fördern, ist allein staatliche Aufgabe. Eine<br />

privatwirtschaftliche Einflussnahme auf Lern-, Lehr- und Forschungsinhalte lehnen wir ab. Doch<br />

nur wenn der Staat die Möglichkeiten des lebenslangen Lernens sichert, hat er selbst die Hoheit<br />

über Bildungsinhalte. Das bedeutet auch, dass in religiösen Fragen Neutralität gelten muss.<br />

Bildungsinhalte sollen frei von jeglicher Religion sein. Wir stehen für eine Bildung für Vielfalt und<br />

fordern daher Ethiklehre statt Religionsunterricht. Religiöse Bildung und Ausbildung sind<br />

Privatsache und nicht von staatlicher Seite zu subventionieren.<br />

Schrankenlose Privatisierungen im Bildungsbereich, die die Verwertung kultureller Leistungen<br />

voraussetzen, haben zum massiven Abbau öffentlicher Infrastruktur geführt. In diesem<br />

staatlichen Handeln wird aber zugleich ein großes Dilemma des Neoliberalismus deutlich: Er<br />

möchte einerseits die Ausgaben für die öffentliche Bildungspolitik möglichst gering halten, aber<br />

andererseits zugleich Bildung, Wissenschaft und Forschung als Standortvorteile und<br />

ökonomische Ressourcen nutzen. Dass diese Politik zum Scheitern verdammt ist, ist<br />

offenkundig. Es muss bei der Bildung stets um die soziale Ebene als Teil von<br />

Gesellschaftspolitik gehen.<br />

Zugleich sehen wir die Wirtschaft aber in einer besonderen Verantwortung für die Finanzierung<br />

der betrieblichen Aus- und Weiterbildung. Wir wollen eine solidarische Ausbildungsplatzumlage,<br />

damit Betriebe, die nicht ausbilden, sich an den Kosten beteiligen. Die duale Ausbildung wollen<br />

wir weiter stärken. Die Berufsschulen müssen besser ausgestattet werden. Die Qualität der<br />

Ausbildung muss gestärkt werden. Diese Weiterbildung muss auch die Privatwirtschaft<br />

mitfinanzieren. Der Staat und die Privatwirtschaft müssen gemeinsam ein Recht auf<br />

Weiterbildung und Bildungsurlaub in einem angemessenen Umfang gewährleisten.<br />

5. Der Zugang zu Bildung darf nicht vom Geldbeutel abhängig sein<br />

Wir stehen ein für ein Bildungssystem für alle. Von der frühkindlichen Bildung bis zur<br />

Hochschule und zur betrieblichen Weiterbildung verlangen wir die Kostenfreiheit von Bildung für<br />

alle, um allen die gleichen Chancen zur gesellschaftlichen Teilhabe und zur Partizipation an<br />

Bildung zu ermöglichen. Eine Unterschiedliche soziale Herkunft oder finanzielle Ungleichheiten<br />

im Elternhaus dürfen keine Bedeutung haben. Wir wollen sie frühestmöglich abfangen. Für die<br />

bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf verlangen wir staatliche, gebührenfreie<br />

Kindertagesstätten. Es braucht einen Rechtsanspruch auf die Ganztagsbetreuung.<br />

Auch das dreigliedrige Schulsystem ist falsch und ungerecht. Wir wollen eine integrierte<br />

Gemeinschaftsschule für alle: eine Ganztagsschule, die allen die gleichen Möglichkeiten gibt.<br />

Jedem Kind müssen durch individuelle Betreuung Chancen und Entwicklungsperspektiven<br />

gegeben werden. Um dies zu erreichen, setzen wir uns für eine bessere Qualifizierung und<br />

Weiterbildung des pädagogischen Personals ein. Wir wollen auch den Zugang zur Hochschule<br />

für alle möglich machen. . Insbesondere muss allen ein Studium ermöglicht werden, indem<br />

Studienplatzkapazitäten ausgebaut und Hürden beim Zugang abgebaut werden.<br />

Wir lehnen jede Form von Bildungsgebühren aus gesellschafts-, sozial- und bildungspolitischen<br />

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