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antragsbuch_2015

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Zudem ist der Gesetzesentwurf ungerecht! Er fördert die soziale Ungleichheit in der<br />

Gesundheitsvorsorge. Langzeitarbeitslose, GeringverdienerInnen, Ältere und Menschen mit<br />

Behinderung werden mit dem geplanten Gesetz kaum erreicht. Der Entwurf berücksichtigt nicht<br />

den Zusammenhang zwischen Armut und Gesundheitsproblemen und trägt somit zur<br />

Verschärfung sozialer Ungleichheiten im Gesundheitswesen bei. KassenpatientInnen sollen<br />

zukünftig mehr von dem Ausbau der Präventions- und Bonusprogramme profitieren, wenn sie<br />

auf ihre Gesundheit achten. Sozial benachteiligte Menschen haben aber in der Regel sehr viel<br />

näher liegende Probleme als ihre Gesundheit oder ihre Lebenserwartung. Sie beschäftigt, wie<br />

sie die Lebensqualität ihrer Familie steigern können, wie sie ihre Familie finanzieren können,<br />

wie sie ihren Kindern ein Minimum an Urlaub oder die Teilnahme an einem Schulausflug bieten<br />

können. Sie haben keine Zeit, darüber nachzudenken, ob sie mit Sport ihre Lebenserwartung<br />

erhöhen können oder sie haben kein Geld übrig, um sich im Fitness-Studio beraten zu lassen.<br />

Ferner ist belegt, dass gerade unter armen Kindern überdurchschnittliche Defizite bei Motorik,<br />

Gleichgewichtssinn und Konzentrationsfähigkeit vorherrschen-dies sind eben die Kinder, deren<br />

Eltern sich nicht den Ski-Kurs leisten konnten oder die Mitgliedschaft im örtlichen Turnverein.<br />

Die Intention des Gesetzes ist nur zu erreichen, wenn die Lebens-, Wohn- und<br />

Arbeitsbedingungen für alle Menschen gesundheitsfördernder gestaltet werden und die<br />

langfristig angelegten Gesundheitsförderungsmaßnahmen bereits in Kita und Schule ansetzen<br />

und somit für den weiteren Lebensgestaltungsweg mitgegeben werden. Bereits hier muss<br />

praktische Teilhabe eingeübt werden, muss gesundes, verantwortungsvolles, bewusstes<br />

Verhalten eingeübt werden. Dies geschieht zum Beispiel anhand des Speiseplans, der<br />

Raumgestaltung oder des Tagesplans. Nur so können Krankheiten in Zukunft effektiv verhütet<br />

werden. Die Krankenkassen dürfen nicht pauschal Leistungen ausweisen, sondern müssen<br />

gezielt auf die Bedürfnisse sozial benachteiligter Menschen zugeschnittene Programme<br />

entwerfen. Nur so werden ungleiche Gesundheitschancen verhindert!<br />

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