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antragsbuch_2015

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Gerade treibt viele Jusos aber eine Frage besonders um. Viele engagieren sich in Initiativen für<br />

Geflüchtete, geben Sprachkurse, organisieren Spendenaktionen und Fußballturniere, nehmen<br />

die Menschen an Grenzen und Bahnhöfen in Empfang und helfen ihnen bei der Weiterfahrt oder<br />

beteiligen sich an gemeinsamen Aktionen um sichere Fluchtwege zu errichten. Viele unserer<br />

Mitglieder stellt das vor große Herausforderungen. Konkret helfen vor Ort gehört ebenso zu<br />

unserer politischen Arbeit, wie unsere Forderungen gegenüber der SPD und der Politik zu<br />

artikulieren. Die unterschiedlichen Aufgaben unter einen Hut zu bekommen ist dabei nicht<br />

immer leicht. Für unsere Strukturen ist dies jedoch auch eine große Chance. Junge Menschen<br />

politisiert die Situation der Geflüchteten. Jusos müssen vor Ort politische AnsprechpartnerInnen<br />

und VermittlerInnen zwischen den Ehrenamtlichen, den politisch Verantwortlichen und natürlich<br />

auch den Geflüchteten sein. Im Sinne der geflüchteten Menschen gilt es diese Funktion weiter<br />

auszubauen, indem wir unsere Schnittstellenfunktion selbstbewusst nutzen.<br />

Als feministischer Richtungsverband ist die tatsächliche Gleichstellung von Frauen unser<br />

besonderes Anliegen. In der Gesellschaft, in der Politik und in der SPD sind Frauen immer noch<br />

unterrepräsentiert. Männerklüngel und eine patriachale Gesellschaft verhindert oft den Aufstieg<br />

von Frauen in Führungspositionen. Bei den Jusos übernehmen inzwischen immer mehr Frauen<br />

– sei es im Kreisverband oder auf Landesebene – auch in erster Reihe Verantwortung für die<br />

Juso-Arbeit. Nachholbedarf haben wir insbesondere beim Anteil weiblicher Mitglieder. Die tollen<br />

Frauen, die wir in unserem Verband haben, müssen wir weiter fördern und vernetzen. Als<br />

feministischer Verband geben wir uns erst zufrieden, wenn Frauen tatsächlich komplett<br />

gleichgestellt sind. Das gilt für den Verband, wie für die Gesellschaft.<br />

Für uns als Jusos sind deshalb folgende Themen zentral für die nächsten zwei Jahre:<br />

1. Grundrechte verteidigen - Migrationsgesellschaft leben<br />

Beinahe täglich sterben Menschen auf der Flucht nach Europa. Die Große Koalition reagiert auf<br />

die steigende Anzahl an Schutzsuchenden mit Verschärfungen des Asylrechts,<br />

Leistungskürzungen und Angstmacherei. Die Staaten Europas können sich nicht auf eine<br />

gemeinsame Politik zum Schutz von Menschen und Menschenrechten einigen. Wir sind nicht<br />

bereit, diese Politik mitzutragen. Grundrechte wie das Recht auf Asyl sind für uns unter keinen<br />

Umständen verhandelbar. Mit BündnispartnerInnen innerhalb und außerhalb der SPD werden<br />

wir uns jeder weiteren Verschärfung energisch und kreativ entgegenstellen. Das heißt auch und<br />

insbesondere, unserer eigenen Partei durch internen wie externen Druck Beine zu machen.<br />

Unsere Vision ist und bleibt das globale Recht auf Migration. In den kommenden zwei Jahren<br />

möchten wir auch gemeinsam mit unseren internationalen PartnerInnen erörtern, wie der Weg<br />

dahin gestaltet werden kann. Ein nicht an ökonomischen Kriterien orientiertes<br />

Einwanderungsgesetz kann in der Zwischenzeit für viele Menschen ein wichtiges Instrument<br />

sein. Die Union, aber auch Teile der SPD lassen uns jedoch daran zweifeln, inwiefern ein<br />

solches Einwanderungsgesetz aktuell denkbar ist. Wir setzen uns daher zunächst für eine<br />

Klärung innerhalb der SPD über den Inhalt eines solchen Gesetzes ein. Ein Gesetz für<br />

Hochqualifizierten-Einwanderung wird unsere Zustimmung jedenfalls nicht finden.<br />

Gemeinsam mit unseren europäischen PartnerInnenorganisationen kämpfen wir gegen das<br />

Frontex-Regime, für sichere Fluchtrouten und für eine sichere und solidarische Aufnahme von<br />

Refugees in Europa. Migration in und nach Europa ist für uns eine Normalität und<br />

Selbstverständlichkeit. Das große Engagement vieler Bürgerinnen und Bürger zeigt, dass diese<br />

Normalität in unserer Gesellschaft lebbar ist. Und trotzdem wissen wir, dass das nicht zu jeder<br />

Zeit und an jedem Ort für alle gilt. Wir werden uns deshalb weiter mutig gegen den braunen<br />

Mob stellen, der Geflüchtete und (vermeintliche) MigrantInnen bedroht und tätlich angreift. Und<br />

wir werden weiter in Bündnissen aktiv sein, um “besorgten BürgerInnen” und<br />

RechtspopulistInnen entgegen zu treten, die Refugees in ihren Rechten beschränken wollen<br />

und an den Grundfesten unserer Demokratie rütteln. Dazu werden wir in einer Netzwerkstelle<br />

aktive Jusos und ExpertInnen aus den Landesverbänden und Bezirken vernetzen, auf einer<br />

Fachkonferenz die im Verband vorhandene Erfahrung und Expertise in die Breite tragen und<br />

auch die UB-Vorsitzenden einbinden, u.a. mit einer Unterbezirksvorsitzendenkonferenz im Jahr<br />

2016.<br />

Viele Jusos bringen sich vor Ort intensiv bei der Unterstützung von Refugees ein. Auch diese<br />

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