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antragsbuch_2015

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verbucht.<br />

Drittens berücksichtigt das BIP nur die finanziell bezifferten Güter. Dieser Index hat keine<br />

qualitative und subjektive Komponente. Wenn bessere Produkte, Selbstreparatur und -<br />

produktion das Konsumverhalten der Menschen senken, hat dies negative Auswirkungen auf<br />

das BIP – trotz Steigerung der Lebensqualität der Menschen!<br />

Das Ziel unserer Bemühungen ist, die gesellschaftliche Lebensqualität zu verbessern ohne<br />

dabei Schäden an Mensch und Natur zu verursachen. Ein gutes Leben für alle kann es<br />

zukünftig nur mit sozialem und ökologischem Wachstum geben.<br />

Unser Ziel ist es das Verständnis von gesellschaftlichem Wohlstand und Fortschritt nicht auf das<br />

BIP zu verengen, sondern weiterzuentwickeln. Im ersten Schritt plädieren wir für einen<br />

progressiven Nachhaltigkeitsbegriff als Gradmesser für Fortschritt (1.) und ein breiteres<br />

Verständnis von gesellschaftlicher Transformation und gesellschaftlichem Wohlstand (2.).<br />

1. Für uns ist Nachhaltigkeit sozialer Fortschritt plus Umweltverträglichkeit<br />

Wir definieren Nachhaltigkeit als das Festhalten an fortschrittlicher gesellschaftlicher<br />

Veränderung – inklusive der Steigerung der sozialen Teilhabe – bei gleichzeitiger Rückführung<br />

des Ressourcenverbrauchs (bis zum Ziel der vollständigen Einspeisung in Wertstoffkreisläufe)<br />

und einer langfristig ausgelegten Wirtschaft, welche die erstgenannten Faktoren vereint. In<br />

anderen Worten: Für uns sind gesellschaftliche Produktionsprozesse, die zu mehr<br />

gesellschaftlichem Reichtum und neuen technischen Möglichkeiten führen, nur dann nachhaltig,<br />

wenn sie ihre möglichen sozialen und ökologischen Folgeprobleme („Kosten“) internalisieren<br />

und lösen können. Wenn gesellschaftliche Produktionsverhältnisse nicht in diesem Sinne<br />

nachhaltig sind, müssen sie für uns überwunden oder reformiert werden.<br />

Wie die Analyse aus sozialer Sicht zeigt, hat das bisherige kapitalistische Wachstum – mit<br />

derzeit neoliberalem Antlitz – für ein Auseinanderklaffen des gesellschaftlichen Wohlstands und<br />

große Armut gesorgt. Wir sagen hier: Schritte in Richtung Nachhaltigkeit kann es im<br />

Kapitalismus nur geben, wenn den ureigenen Eigenschaften dieses Systems entgegengewirkt<br />

wird, also wenn der Kapitalakkumulation bei den Besitzenden entgegengesteuert wird.<br />

Gleiches gilt aus ökologischer Sicht: Die Steigerung von Produktionsergebnissen erfolgt in einer<br />

rein kapitalistischen Ordnung auf Kosten der Natur, deren Rohstoffe verschwendet werden. Im<br />

Gegensatz dazu streben wir eine nachhaltige Gesellschafts- und Wirtschaftsordnung an, in der<br />

keine negativen Folgeprobleme für Mensch und Umwelt auftreten. Das heißt im Endeffekt, dass<br />

keine Waren und Güter produziert werden dürfen, deren Folge- oder Weiterverwendung nicht<br />

geklärt ist. Mittelfristig folgt hieraus, dass CO 2 - und andere Treibhausgase – genauso wie<br />

Plastikverpackungen – im Produktionsprozess nur noch entstehen sollen, wenn sie<br />

weiterverwendet werden und nicht fahrlässig dem globalen Ökosystem überlassen werden.<br />

Dabei ist im Falle von Produkten und Stoffen am Ende der Wiederverwertungskette auch eine<br />

energetische Nutzung in Betracht zu ziehen.<br />

Unsere Nachhaltigkeit kann es nur mit demokratiekonformen Märkten und starker öffentlicher<br />

Daseinsvorsorge geben. Märkte müssen in ihren Ergebnissen gesellschaftlichen und<br />

ökologischen Zielen dienen. Allgemein heißt das: Die gesellschaftliche und ökologische<br />

Fortentwicklung darf von Märkten nicht gefährdet werden.<br />

2. Wir setzen auf nachhaltiges Wachstum: als Synthese von sozialem und ökologischem<br />

Wachstum<br />

Wie in der Bundesrepublik Deutschland in den letzten 20 Jahren schon geschehen, lässt sich<br />

wirtschaftliches Wachstum vom Ressourcenverbrauch abkoppeln. An diese Entwicklung gilt es<br />

aus ökologischer Sicht anzuschließen. Gleichzeitig hat die soziale Ungleichheit in unserer<br />

Gesellschaft stark zugenommen. Diese Entwicklung ist nicht akzeptabel.<br />

Für uns stehen soziale und ökologische Missstände in einem starken Zusammenhang. Denn in<br />

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