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Jusos in der SPD<br />

Bundeskongress, 27.-29.11.<strong>2015</strong><br />

P 15<br />

Titel<br />

Antragsteller<br />

Generation Gerechtigkeit – Die Reform der<br />

sozialen Sicherungssysteme<br />

Baden-Württemberg<br />

Zur Weiterleitung an<br />

angenommen mit Änderungen angenommen abgelehnt<br />

Generation Gerechtigkeit – Die Reform der sozialen<br />

Sicherungssysteme<br />

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Generation Gerechtigkeit – Die Reform der sozialen Sicherungssysteme<br />

Die sozialen Sicherungssysteme in Deutschland, welche ihre Ursprünge im ausgehenden 19.<br />

Jahrhundert haben, stellen in ihrer historischen Grundkonstruktion ein System dar, welches<br />

ArbeiterInnen vor extremen und unverschuldeten Härten schützen sollte. Dabei waren und sind<br />

sie jedoch kein Mittel, um soziale oder wirtschaftliche Gleichheit in der Bevölkerung<br />

herzustellen. Auch sind sie vollständig reaktiv ausgerichtet und greifen erst, wenn Krankheit,<br />

Berufsunfähigkeit oder Arbeitslosigkeit tatsächlich eintreten. Sie erfüllen somit eine<br />

stabilisierende Funktion in der Gesellschaft, fördern jedoch nicht die soziale Gerechtigkeit und<br />

ermöglichen auch nicht gleiche Startchancen für jeden.<br />

Sowohl auf die Renten-, als auch auf die Gesundheits- und Pflegeversicherung werden durch<br />

den demografischen Wandel starke finanzielle Belastungen zukommen, die von den<br />

Sozialversicherungsbeiträgen der immer weniger werdenden abhängig Beschäftigten nicht<br />

abgefedert werden können. Deshalb müssen die sozialen Sicherungssysteme zukünftig auf eine<br />

breitere Finanzierungsgrundlage gestellt werden, die es darüber hinaus auch ermöglicht,<br />

Umverteilung innerhalb dieser Systeme vorzunehmen. Auch die Arbeitslosenversicherung ist<br />

nicht in der Lage, die Herausforderungen des aktuellen Arbeitsmarktes zu entsprechen und den<br />

künftigen Generationen gerecht zu werden.<br />

Denn das deutsche Sozialversicherungssystem stellt weder historisch noch aktuell ein<br />

wirksames Instrument der Umverteilung dar und ist somit in seiner bestehenden Form<br />

ungeeignet, um Status- und Gruppenunterschiede in der Gesellschaft zu beheben. Durch eine<br />

breite Finanzierungsgrundlage aus Steuern, Abgaben und Vorsorgeleistungen kann ein soziales<br />

Sicherungssystem etabliert werden, welches allen BürgerInnen gleiche Startchancen im Leben<br />

ermöglicht.<br />

Dabei ist es jedoch wichtig, nicht nur die Bedürfnisse der BezieherInnen von Sozialleistungen in<br />

den Blick zu nehmen, sondern auch die derjenigen, die durch ihre Beiträge diese finanzieren.<br />

Sozialversicherungssysteme, die allen gerecht werden, müssen stärker präventiv ausgerichtet<br />

sein und Vorsorge statt Nachsorge in den Fokus der Bemühungen stellen. Nicht nur die<br />

LeistungsbezieherInnen selbst möchten wir in Zukunft fördern und fordern, vielmehr müssen<br />

alle Bürgerinnen und Bürger dahingehend gefördert und gefordert werden, dass sie befähigt<br />

werden, ihren Lebensstandard zu erhalten und auszubauen. So können wir das<br />

sozialdemokratische Ideal eines selbst erarbeiteten sozialen Aufstiegs ermöglichen.<br />

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