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antragsbuch_2015

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sinnvolle Vor- und Nachbereitung durch geschultes Personal stattfinden. Opfermythen der<br />

deutschen Täter*innengesellschaft, wie sie z.B. in Dresden über Jahrzehnte von offizieller und<br />

radikal rechter Seite gepflegt wurden, dürfen dabei keine Rolle spielen müssen dabei kritisch<br />

beleuchtet und entlarvt werden.<br />

Frauen haben sowohl in der rechten Szene, als auch in der Entwicklung rechter Ideologien an<br />

Einfluss gewonnen. Zwar ist das Leitbild der Frau als Hausfrau und Mutter immer noch ein<br />

fester Bestandteil der Gedankenwelt vieler Rechtsradikaler, doch es lässt sich auch eine<br />

zunehmende Aktivierung von Frauen in der radikalen Rechten beobachten. In<br />

Kameradschaften, Parteien und anderen rechten Gruppen und Organisationen übernehmen sie<br />

immer öfter Verantwortung und sogar Führungspositionen. Mit Beate Zschäpe hat eine Nazi-<br />

Terrorgruppe ein weibliches Gesicht bekommen. Beatrix van Storch und Frauke Petry<br />

bekleiden, als stramm nationalkonservative Rechtspopulistinnen, die wichtigsten Positionen<br />

innerhalb der AfD. Durch diese Entwicklungen wird die Attraktivität rechter Parteien und<br />

Strukturen für Frauen erhöht. Auf diese Entwicklung müssen wir mit Bildungsarbeit und<br />

Prävention, die gezielt auf Frauen ausgelegt ist, reagieren. Bestehende Angebote müssen<br />

gendersensibel erweitert werden und weitere Angebote geschaffen werden.<br />

Die mobilen Beratungsstellen gegen Rechtsextremismus, sowie alle anderen Beratungsstellen<br />

gegen Rechts und für Opfer Rechter Gewalt, müssen kontinuierlich und ausreichend gefördert<br />

werden.<br />

. Die momentane Kettenbefristung der Zuschüsse muss durch eine ausreichende, dauerhafte<br />

Finanzierung der Angebote ersetzt werden. Das gilt auch für andere zivilgesellschaftliche<br />

Akteur*innen in diesem Feld, wie z.B. Aussteiger*innenprogramme. Auch sie müssen<br />

ausreichend gefördert werden. Gerade hier ist es ebenso wichtig die bisherigen Angebote<br />

frauenspezifisch zu erweitern. Für potentielle Aussteigerinnen sind die bisherigen, auf<br />

männliche Szeneaussteiger konzentrierten Angebote, oft nicht attraktiv.<br />

Trotz aller Bildungsarbeit, Prävention und Exit-Angeboten, wird es auch weiterhin rechte<br />

Gewalt, Rechtspopulismus, Menschenfeindlichkeit und Faschismus geben. Hier müssen wir<br />

aktiv Gegenwehr leisten. Wo es möglich ist, müssen rechte Parteien und Organisationen<br />

verboten werden. Die stört zwar die aktiven Strukturen, lässt die Einstellungen aber nicht<br />

verschwinden. Rechten Parolen muss Kontra gegeben werden, egal ob in der Schule, im<br />

Freundeskreis oder bei Demonstrationen. Wir engagieren uns in antifaschistischen Bündnissen,<br />

wenn Nazis irgendwo aufmarschieren wollen. Dabei lassen wir uns nicht von Extremismus-<br />

Theorien spalten und in „gute Gegendemonstrierende“ und „Extremist*innen“ aufspalten<br />

sondern suchen ein solidarisches Miteinander mit allen zivilgesellschaftlichen Akteur*innen und<br />

Bündnispartner*innen, seien es Parteijugenden, Gewerkschaftsjugenden, autonome<br />

Antifagruppen, kirchliche Jugendgruppen oder andere Jugendverbände. Wir suchen nach<br />

Mitteln und Wegen Naziaufmärsche effektiv, friedlich und ohne Eskalation zu verhindern<br />

Menschenblockaden und ziviler Ungehorsam haben sich als mögliche und wirksame Mittel<br />

erwiesen, sind aber keine Allheilmittel, sondern nur eine von vielen Möglichkeiten Protest zu<br />

äußern. Der Kriminalisierung antifaschistischen Engagements stellen wir uns entschieden<br />

entgegen.<br />

Rassistische, nationalistische und antisemitische Gruppierungen von Migrant*innen, wie z.B. die<br />

Organisationen der „Grauen Wölfe“ in Deutschland, dürfen keine falsche Toleranz erfahren,<br />

insbesondere nicht in der SPD. Mit unseren Genossinnen und Genossen der AG Migration und<br />

Vielfalt und unseren Bündnispartner*innen von Migrant*innenselbstorganisationen kämpfen wir<br />

dagegen an.<br />

Fazit und Forderungen<br />

Auf die Entwicklungen der reaktionären Kräfte in Deutschland, Europa und der Welt müssen wir<br />

als Jungsozialistinnen und Jungsozialisten gemeinsam mit unserer Mutterpartei und unseren<br />

Bündnispartner*innen neue Antworten finden. Wir kämpfen für ein Europa und eine Welt ohne<br />

Ausgrenzung, Hass und Nationalismus. Ideen, die Sozialdemokratie stärker in der bürgerlichen<br />

Mitte zu verankern und Gerede von neuem Patriotismus, lehnen wir ebenso entschieden ab, wie<br />

die Beteiligung von Sozialdemokrat*innen an Verschärfungen des Asylrechts oder die Debatte<br />

um weitere „sichere Drittstaaten“.<br />

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