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antragsbuch_2015

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Jusos in der SPD<br />

Bundeskongress, 27.-29.11.<strong>2015</strong><br />

Titel<br />

Progressive Drogenpolitik<br />

I 19<br />

Antragsteller<br />

Zur Weiterleitung an<br />

Thüringen<br />

Bundeskongress Jusos <strong>2015</strong><br />

angenommen mit Änderungen angenommen abgelehnt<br />

Progressive Drogenpolitik<br />

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Progressive Drogenpolitik<br />

Die Prohibitionspolitik im Umgang mit Cannabis ist grundlegend gescheitert. Zu diesem<br />

Ergebnis kommt implizit die Global Commission on Drug Policy (eine unabhängige<br />

internationale Kommission mit dem erklärten Ziel, Ansätze für eine evidenzbasierte und<br />

schadensmindernde Drogenpolitik zu erarbeiten und in die öffentliche Diskussion einzubringen),<br />

die bereits 2011 feststellte, dass der weltweite Kampf gegen Drogen gescheitert sei.<br />

Jede*r vierte erwachsene Bürger*in in Deutschland hat nach Schätzungen schon einmal<br />

Erfahrungen (wie Besitz, Verkauf, Anbau, Konsum, …) mit Cannabis gemacht. Somit ist<br />

Cannabis die am meisten konsumierte illegale Droge in Deutschland und ca. 16 Mio.<br />

Bürger*innen stehen mit einem Bein im Knast oder vor völlig unverhältnismäßig hohen Strafen.<br />

Cannabis ist gemäß § 1 des Betäubungsmittelgesetzes eine nichtverkehrsfähige und somit<br />

verbotene Substanz. Nach §§29 ff. BtMG sind Anbau, Herstellung, Handel, Einfuhr, Ausfuhr,<br />

Abgabe, Veräußerung, sonstige Inverkehrbringung, Erwerb und Besitz von allen Pflanzenteilen<br />

des Cannabis strafbar.<br />

Die Reform des deutschen Betäubungsmittelgesetzes ist der Ansatzpunkt für eine neue,<br />

progressive Drogenpolitik in Deutschland. In einigen anderen Staaten der Welt beobachten wir<br />

schon seit einigen Jahren ein Umdenken, weg von der (repressiven) Cannabis-Prohibition und<br />

hin zu einer progressiven (akzeptierenden) Drogenpolitik. Beispielhaft sind hier neben Portugal,<br />

wo wohl die liberalste Drogenpolitik weltweit praktiziert wird, auch Spanien, die Schweiz, die<br />

Niederlande, Uruguay (als erster Staat der Welt, der den Anbau und Verkauf von Marihuana<br />

und Cannabisprodukten unter staatlicher Kontrolle legalisiert hat) und Teile der USA<br />

(insbesondere Colorado und Washington State) zu nennen.<br />

Wir Jungsozialist*innen kämpfen täglich für progressive Ansätze in der Politik und sind daher<br />

der Meinung, dass auch Deutschland sich diesem überaus notwendigen und überfälligen<br />

Fortschritt nicht verwehren darf und Cannabis endlich freigegeben werden muss!<br />

Denn für eine Legalisierung von Cannabis sprechen zahlreiche plausible Gründe:<br />

Der Mythos vom Cannabis als „Einstiegsdroge“:<br />

Immer noch wird als Hauptargument gegen eine Freigabe von Cannabis der Mythos der<br />

„Einstiegsdroge Cannabis“ propagiert. Diese Behauptung ist jedoch schlichtweg als falsch und<br />

ideologisch motiviert zu betrachten und wurde auch schon zahlreich in diversen Studien<br />

widerlegt. So legt eine Studie vom Juni 2012 in den USA, durchgeführt an über 50.000<br />

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