29.11.2015 Views

antragsbuch_2015

antragsbuch_2015

antragsbuch_2015

SHOW MORE
SHOW LESS

Create successful ePaper yourself

Turn your PDF publications into a flip-book with our unique Google optimized e-Paper software.

Jusos in der SPD<br />

Bundeskongress, 27.-29.11.<strong>2015</strong><br />

Titel<br />

Kennzeichnungspflicht für Echtpelzprodukte<br />

S 4<br />

Antragsteller<br />

Brandenburg<br />

Zur Weiterleitung an<br />

angenommen mit Änderungen angenommen abgelehnt<br />

Kennzeichnungspflicht für Echtpelzprodukte<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

9<br />

10<br />

11<br />

12<br />

13<br />

14<br />

15<br />

16<br />

17<br />

18<br />

19<br />

20<br />

21<br />

22<br />

23<br />

24<br />

25<br />

26<br />

27<br />

28<br />

29<br />

30<br />

31<br />

32<br />

33<br />

34<br />

35<br />

36<br />

37<br />

38<br />

39<br />

Bis zur Durchsetzung eines Echtpelzverbotes in der Bekleidungsindustrie müssen alle<br />

Echtpelzprodukte, die im Handel erhältlich sind, für Verbraucher*innen klar verständlich und<br />

deutlich mit Angaben zur verwendeten Tierart und der Herkunft des Tieres gekennzeichnet<br />

werden.<br />

Begründung:<br />

Millionen Hunde und Katzen sterben jährlich in China für die Pelzindustrie. Immer noch<br />

gelangen teilweise falsch etikettierte Hunde- und Katzenfelle nach Europa und werden z.B. als<br />

Kunstpelz verkauft. Dies wird aus Kostengründen so praktiziert, da selbst ein echtes Hundefell<br />

aus China billiger in der Produktion ist als ein gut gemachter Webpelz.<br />

Die bisher fehlende Kennzeichnungspflicht von Echtpelzprodukten ist daher ein gravierendes<br />

Versäumnis innerhalb der Verbraucherinformation.<br />

Trotz des EU-weiten Importverbots von Haustierfellen gibt es keine Kennzeichnungspflicht für<br />

die Kleidungsstücke, in denen sie verarbeitet sind. So kann es dazu kommen, dass der<br />

Verbraucher einen Parka mit Fellkragen kauft, auf dessen Etikett „100 Prozent Polyester“ steht,<br />

es sich aber um einen echten Fellkragen handelt.<br />

Verbraucher*innen werden nicht ausreichend informiert und damit in der Folge flächendeckend<br />

getäuscht. Echtpelzprodukte sind häufig gar nicht, nur schlecht oder auch für den Verbraucher<br />

nicht nachvollziehbar mit Fantasienamen gekennzeichnet (z.B. „Maopee“, „Genotte“,<br />

„Bergkatze“ oder „Gayangi“ für Katzenfell; „Asiatischer Wolf“, „Dogue de Chine“ oder „Loup<br />

d`Asie“ für Hundefell).<br />

Zur praktischen Durchsetzbarkeit der Verpflichtung muss sich die Kennzeichnungspflicht auf die<br />

Lieferkette beziehen. Die Verpflichtung muss – um nicht umgangen zu werden – sowohl für die<br />

Hersteller als auch für Händler gelten. Weiterhin sollte dies auch, um dem<br />

Nichtdiskriminierungsgrundsatz der EU zu entsprechen, für inländische wie für ausländische<br />

Marktteilnehmer gelten.<br />

Als Vorbild für eine gesetzliche Verpflichtung zur Kennzeichnung von Echtpelzen kann wie oben<br />

gefordert die Deklarationspflicht in der Schweiz herangezogen werden. Dort müssen Pelze und<br />

Pelzprodukte mit dem wissenschaftlichen und zoologischen Namen der Tierart, der Herkunft<br />

des Felles und der Art der Gewinnung (d.h. ob ein Tier gejagt wurde oder aus welcher Art von<br />

Zucht es stammt) deklariert werden. Ziel ist es, dass Verbraucher*innen die Kennzeichnung vor<br />

dem Kaufentscheid eindeutig zur Kenntnis nehmen können. Dazu kann die Kennzeichnung<br />

beispielsweise auf dem Produkt selbst oder auf der Verpackung bzw. am Preisschild angezeigt<br />

464

Hooray! Your file is uploaded and ready to be published.

Saved successfully!

Ooh no, something went wrong!