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antragsbuch_2015

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Jusos in der SPD<br />

Bundeskongress, 27.-29.11.<strong>2015</strong><br />

Titel<br />

CETA ablehnen<br />

W 7<br />

Antragsteller<br />

Zur Weiterleitung an<br />

Berlin<br />

Bundesparteitag<br />

angenommen mit Änderungen angenommen abgelehnt<br />

CETA ablehnen<br />

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Der SPD-Parteikonvent hat am 20. September 2014 in seinem Beschluss „Unsere Erwartungen<br />

an transatlantische Freihandelsabkommen“ in einem Kriterienkatalog 14 Bedingungen für eine<br />

Zustimmung der SPD zu den Freihandelsabkommen TTIP (Transatlantic Trade and Investment<br />

Partnership) und CETA (Comprehensive Economic and Trade Agreement) festgelegt.<br />

Da im selben Beschluss festgelegt ist, dass die Partei über die Abkommen abstimmt, bevor es<br />

zu einer Entscheidung innerhalb des Rates der EU, des Europäischen Parlaments oder der<br />

nationalen Parlamente kommt, müssen wir als Partei den ausgehandelten CETA-Vertrag auf die<br />

aufgeschriebenen Bedingungen hin prüfen.<br />

Dabei stellen wir fest:<br />

1. Es existiert keine bekannte Bestimmung im Vertrag, wie die Einnahmeverluste der EU<br />

durch die wegfallenden Zölle ausgeglichen werden.<br />

2. Das Abkommen enthält keine Klausel, die eine Korrektur unerwünschter Regelungen bis<br />

hin zur Aussetzung des Abkommens ermöglicht.<br />

3. Das Abkommen enthält keine Festlegung auf eine verbindliche Ratifizierung der<br />

Kernarbeitsnormen der internationalen Arbeitsorganisation (ILO). Die<br />

Sanktionsmechanismen, die in anderen Teilen des Abkommens greifen, sind in dem<br />

Kapitel über Verstöße bei Arbeits- und Sozialstandards ausgesetzt.<br />

4. Das Abkommen enthält vage Bestimmungen zur Einrichtung verschiedener Räte und<br />

Ausschüsse im Rahmen der sog. regulatorischen Kooperation. Diese Bestimmungen<br />

bieten keinen ausreichenden Schutz vor Lobbyismus in einem sehr frühen Stadium des<br />

Gesetzgebungsprozesses und bieten die Möglichkeit einer Aushebelung der Rechte<br />

demokratisch gewählter Parlamente.<br />

5. Das Abkommen enthält bei den Liberalisierungsbestimmungen sowohl eine Positiv- als<br />

auch eine Negativliste, die sich auf verschiedene zu liberalisierende Dienstleistungen<br />

beziehen. Die öffentliche Daseinsvorsorge ist ausgenommen. Allerdings ist nicht klar<br />

definiert, was unter den Bereich der öffentlichen Daseinsvorsorge fällt und was nicht.<br />

6. Das CETA-Abkommen enthält einen reformierten Investor-Staat-Schiedsmechanismus<br />

(ISDS). Dieser enthält Verbesserungen zu früheren ISDS-Regeln, bleibt im Kern aber ein<br />

Streitschlichtungsmechanismus zwischen privaten Investor*innen und Staaten, den die<br />

SPD klar ausgeschlossen hat. In der Öffentlichkeit diskutierte Formen der<br />

Streitschlichtung wie ein Handelsgerichtshof finden sich im Vertrag bisher nicht wieder.<br />

Mehrere zentrale Bedingungen des Parteikonvents erfüllt der CETA-Vertrag somit nicht. Er<br />

bietet keinen ausreichenden Schutz für Arbeitnehmer*innen, Verbraucher*innen und der<br />

Umwelt. Ob und welchen wirtschaftlichen Nutzen das Abkommen erzielen wird, ist unklar.<br />

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