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antragsbuch_2015

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Prohibitionskosten setzen sich aus verschiedenen Teilkosten zusammen:<br />

Kosten für Exekutive und Judikative: Polizei, Zoll, Staatsanwaltschaft, Gerichte,<br />

Gefängnisse.<br />

Kosten durch die indirekte Unterstützung der organisierten Kriminalität und des<br />

Terrorismus (einschließlich Korruption, Geldwäsche und Bandenkriegen).<br />

§ Kosten durch erhöhte Gesundheitsrisiken bei Konsumenten, insbesondere durch<br />

verunreinigtes Cannabis.<br />

§ Kosten durch Beschaffungskriminalität (bei Cannabis eher gering)<br />

§ Entgangene Steuereinnahmen:<br />

· I. direkt durch Verzicht auf Besteuerung der Drogen (durch Verbrauchssteuer ähnlich der<br />

Alkohol- oder Kaffeesteuer)<br />

· II. indirekt durch Steuerausfälle bei Inhaftierten<br />

§ Entgangene Einnahmen durch die Illegalisierung von Arbeitsplätzen<br />

(Arbeitslosenversicherung, Krankenversicherung, Einkommensteuer)<br />

§ Entgangene Einnahmen und verstärkte Ausgaben durch verhinderte Nutzung in der Medizin<br />

und als Rohstoff in der Wirtschaft<br />

Die Höhe der Kosten für Exekutive und Judikative ist unbekannt, allerdings bei ca. 145.000<br />

Cannabis-Delikten pro Jahr in Deutschland als relativ hoch einzuschätzen. Und diese Kosten<br />

entstehen, obwohl der Kampf gegen den Cannabis-Konsum so gut wie aussichtlos ist. Der<br />

geschätzte Cannabis-Jahresumsatz auf dem deutschen Schwarzmarkt beträgt geschätzt bis zu<br />

zwei Milliarden steuerfreie Euro. Wäre der Verkauf legal könnte davon rund die Hälfte, also 1<br />

Milliarde Euro, in Form von Verbrauchssteuern in den öffentlichen Haushalt fließen.<br />

Durch eine Cannabis-Legalisierung könnten also oben aufgelistete Kosten wegfallen und sogar<br />

durch Einnahmen im Milliarden-Bereich ergänzt werden. Die freiwerdenden Kapazitäten bei<br />

Polizei und Justiz könnten außerdem auf die Bekämpfung von tatsächlicher Kriminalität<br />

fokussiert werden und ganz nebenbei würde auch noch die Kriminalitätsrate sinken, weil<br />

einfache Cannabis-Konsumenten nicht mehr als Kriminelle verfolgt würden. Aus<br />

gesamtgesellschaftlicher und volkswirtschaftlicher Sicht spricht also einiges für eine<br />

Legalisierung von Cannabis!<br />

Cannabis ist Medizin!<br />

Die Cannabis-Pflanze mit all ihren Wirkstoffen hat ein enormes medizinisches<br />

Potential, das schon Menschen vor Jahrtausenden zu nutzen wussten. Älteste Hinweise auf die<br />

medizinische Verwendung datieren in das Jahr 2737 vor Christus, in dem der chinesische<br />

Kaiser Shen Nung das Harz des Cannabis als Heilmittel bei Beriberi, Verstopfung, Gicht,<br />

Malaria, Rheuma und Geistesabwesenheit empfahl, überliefert durch das älteste bekannte<br />

Heilpflanzenkompendium „Shennong ben cao jing“. Erst seit ihrer Prohibition kommt der<br />

Cannabis-Pflanze diese medizinische Bedeutung nicht mehr zu oder nur in eingeschränktem<br />

Rahmen zu. Währenddessen verdient sich die Pharma-Industrie mit ihren teuren synthetischen<br />

Schmerzpräparaten (inklusive all ihrer teils schweren Nebenwirkungen) eine goldene Nase.<br />

Nach heutigem Stand der Wissenschaft könnte Cannabis heute bei unterschiedlichsten<br />

Krankheitsbildern eingesetzt werden. So hilft es Patient*innen die an AIDS, Krebs, Spastiken,<br />

Migräne, Multipler Sklerose, ADHS, Morbus Krohn, Glaukom (Grüner Star), Asthma, Arthritis,<br />

Menstruationsschmerzen, Allergien, Juckreiz, chronischem Schluckauf, Tinnitus,<br />

Darmreizungen, Tourette-Syndrom, Fibromyalgie oder Depressionen leiden. Auch bei vielen<br />

anderen Krankheiten berichten Patient*innen von einer Linderung ihrer Beschwerden oder von<br />

Nebenwirkungen, die ihre normale Medikation auslöst. Obwohl Cannabis kein „Wundermittel“ ist<br />

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