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antragsbuch_2015

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Jusos in der SPD<br />

Bundeskongress, 27.-29.11.<strong>2015</strong><br />

F 4<br />

Titel<br />

Antragsteller<br />

Entwicklung post-<strong>2015</strong> - Von einer neuen<br />

Agenda zu einem neuen Paradigma<br />

Berlin<br />

Zur Weiterleitung an<br />

angenommen mit Änderungen angenommen abgelehnt<br />

Entwicklung post-<strong>2015</strong> - Von einer neuen Agenda zu einem<br />

neuen Paradigma<br />

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Bereits mit dem Antrag "Hoch die Internationale Solidarität", beschlossen auf dem<br />

Bundeskongress 2011, definierten wir Jusos unsere grundlegende Positionierung dazu, wie eine<br />

international solidarische Entwicklungszusammenarbeit für uns aussehen sollte. Wir stellten<br />

fest, dass wir Entwicklung nicht als einen Begriff verstehen, dessen Erfolg sich am Wachstum<br />

des Bruttoinlandsproduktes ablesen lässt. Entwicklung ist für uns auch kein linearer,<br />

eindimensionaler Prozess, bei dem sich einzig und allein Länder des Globalen Südens mithilfe<br />

des Globalen Nordens "entwickeln". Es ist vielmehr ein Interaktionsprozess, in dem sich die<br />

Welt als Ganzes zu einem gleichen, freien und lebenswerten Ort für alle Menschen entwickelt.<br />

Für ein neues Verständnis von Entwicklungszusammenarbeit<br />

Für uns Jusos gehört der Internationalismus zu unseren Grundwerten. Entsprechend kämpfen<br />

wir für internationale Solidarität und Zusammenarbeit. Gerade deshalb stehen wir der heute<br />

praktizierten Entwicklungszusammenarbeit kritisch gegenüber. Zwar wird der problematische<br />

Begriff der Entwicklungs-„Hilfe“ nicht mehr verwendet, doch hat sich bloß die Worthülse<br />

verändert. Die dahinterstehenden Konzepte und Machtstrukturen bleiben hingegen<br />

weitestgehend bestehen. Das gängige Konzept der Entwicklungszusammenarbeit basiert<br />

weiterhin auf der Annahme, dass Länder des Globalen Nordens wohlwollen und aus<br />

"Nächstenliebe" den Ländern des globalen Südens Gelder und Ressourcen zur Verfügung<br />

stellen. Die Länder des globalen Südens werden entsprechend als hilfs- und<br />

entwicklungsbedürftig und arm dargestellt. Ein Schuldenerlass der Länder des Globalen<br />

Nordens für jene des globalen Südens gilt weiterhin als großzügige Wohltat.<br />

Die globale Ungleichheit - Die globale Klassengesellschaft<br />

Es existiert eine Weltgesellschaft, die eine starre Klassengesellschaft ist. In der Tradition der<br />

Arbeiter*innenbewegung möchten wir sie beseitigen. Dazu verstehen wir uns als Teil einer<br />

grenzüberschreitenden Bewegung. Wir bekämpfen jegliche soziale Ungleichheit - egal ob es<br />

sich um quantitativ bedeutendere relative Armut in einem reichen Sozialstaat oder absolute<br />

Armut in einem losen Staatsgebilde handelt. Sie steht unserem Ziel, der Emanzipation jedes<br />

einzelnen Menschen, im Weg. Unsere Antwort lautet deshalb: eine globale Gerechtigkeitspolitik<br />

und Internationale Solidarität. Beide Begriffe sind für uns zentral und<br />

„Entwicklungszusammenarbeit“ kann sie nicht ersetzen. So steckt hinter dem Wandel von „Hilfe“<br />

zu Zusammenarbeit zwar begrüßenswerterweise die Abkehr vom paternalistischen und<br />

konservativen Gedanken der Almosen, jedoch wird dieser zunächst nur durch eine neoliberale<br />

Deutung von Zusammenarbeit ersetzt. Statt passiv Hilfe zu empfangen steht nun die Aktivierung<br />

und eben die Mit-Arbeit im Vordergrund. Dabei ist eine marktförmige Zusammenarbeit unter<br />

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