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antragsbuch_2015

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Jusos in der SPD<br />

Bundeskongress, 27.-29.11.<strong>2015</strong><br />

R 3<br />

Titel<br />

Antragsteller<br />

Zur Weiterleitung an<br />

Der solidarische Wohlfahrtsstaat: Für eine<br />

moderne Familien- und Elternpolitik<br />

Hessen-Süd<br />

SPD-Bundesparteitag<br />

angenommen mit Änderungen angenommen abgelehnt<br />

Der solidarische Wohlfahrtsstaat: Für eine moderne Familienund<br />

Elternpolitik<br />

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Familie im Wandel<br />

Das vom Staat vorgegebene Familienbild wird den vielfältigen Problemlagen der Betroffenen<br />

nicht gerecht. Fest steht, dass das Bild von Familie im Wandel und vielfältig ist. Zwar bildet das<br />

klassische Familienmodell von heterosexueller Partnerschaft mit Kindern das häufigste Modell,<br />

jedoch sinkt dessen Anteil gegenüber Alleinerziehenden, gleichgeschlechtlichen Paaren,<br />

Patchworkfamilien und anderen Formen stetig. Einen einheitlichen Familienbegriff gibt es nicht.<br />

Insbesondere junge Menschen sind offen für alternative Lebensformen, werden aber frühzeitig<br />

in die traditionellen Lebensformen gepresst oder müssen sich durch nicht geplanter Elternschaft<br />

oder plötzlicher Pflegepflichten komplett um-orientieren wegen der gesetzlichen<br />

Rahmenbedingungen. Auch reagieren die Menschen pragmatisch auf die Lebensumstände und<br />

versuchen im Rahmen der Möglichkeiten das Beste für sich und den Menschen ihrer Umgebung<br />

heraus zu schlagen.<br />

Soziales Dilemma<br />

Wir stellen wir fest, dass durch staatliche steuer- und sozialrechtliche Regelungen(wie z.B.<br />

durch das Ehegattensplitting) Menschen weiterhin in das klassische Familienbild gepresst<br />

werden. In keinem anderen Politikfeld macht sich die konservative Prägung unseres<br />

Wohlfahrtsstaates so bemerkbar wie in der Familien- und Elternpolitik. Insbesondere Frauen<br />

sind von dieser verkrusteten Politik besonders schwer betroffen. Ehe und Kinderkriegen ist für<br />

sie oftmals verbunden mit einem geringerem Einkommen und verminderten Aufstiegschancen<br />

im Beruf. Daneben sorgt der demographische Wandel für einen erhöhten Pflegebedarf von<br />

Angehörigen, was oftmals auch von Frauen übernommen werden muss. Der deutsche<br />

Wohlfahrtsstaat wälzt somit seine Pflichten an Frauen ab. Diese haben dann ein erhöhtes<br />

Risiko, von Altersarmut betroffen zu sein. Noch mal prekärer ist die Lage für die<br />

alleinerziehenden Eltern, von denen der überwiegende Anteil auch Frauen ist. Diese befinden<br />

sich meist im SGB II Bezug und haben trotz des Wunsches nach Erwerbsarbeit nicht die<br />

Möglichkeit, sich auf dem Arbeitsmarkt zu integrieren. Zudem führt der Spardruck in den<br />

Ländern und Kommunen zum Abbau von essentieller sozialer Infrastruktur wie<br />

Ganztagsbetreuungsangeboten, Vereinsstrukturen, Musikschulen oder Bibliotheken. Daneben<br />

steht der Ausbau von privaten Angeboten, die jedoch nur für eine geringe Anzahl von Eltern zur<br />

Verfügung steht und hier auch wieder exklusive Prozesse verstärkt.<br />

Vereinbarkeit von Familie<br />

Familien erleben außerdem einen wachsenden Zeitstress bei der Vereinbarkeit von Beruf und<br />

Familie. Die Wirtschaft reagiert auf die unterschiedliche Lebenssituation der Eltern, die nunmehr<br />

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