Dissertation für Umwandlung in PDF - Augustana-Hochschule ...

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in Deutschland, da ihr die Mittel fehlten, ihre Kinder genügend
einzukleiden. Solange ihr Gatte noch in Kriegsgefangenschaft war, wollte
sie niemand zur Last fallen. Der Sohn Karl-Eberhard wurde jedoch zur Fortsetzung
des Schulbesuchs nach Deutschland geschickt. Er reiste mit dem
gleichen Schiff wie Frau Zoberbier und traf Ende März 1919 in Berlin
ein.
Mit gelegentlichen Geldsendungen der BMG und den Einkünften aus ihrem
Garten glaubte sich Frau Nauhaus bis auf weiteres über Wasser halten zu
können. Sie musste aber doch noch Geld borgen 26 . Ihre älteste Tochter
Gertrud konnte bereits durch Schulunterricht und Herstellen von
Spielsachen dazuverdienen. Im Jahr 1919 konnte Frau Nauhaus auch wieder
Pensionsgäste aufnehmen 27 . Eine Reihe "provisorischer Grasbauten", wohl
Arbeiter- und ehemalige Seminaristenunterkünfte, ließ sie im Mai 1919
einreißen, da sie auf diese Weise der Malaria Herr zu werden hoffte, die
auf "Schlesien “ Einzug gehalten hatte 28 .
Ihre Hoffnung, im Land bleiben und ihren Mann dort erwarten zu
können, ging nicht in Erfüllung. Durch Artikel 119 des Versailler
Friedensvertrages vom 28. Juni 1919 trat Deutschland seine überseeischen
Gebiete an die Alliierten ab. Artikel 22 der Satzung des gleichzeitig
gegründeten Völkerbundes führte für die abgetretenen Gebiete ein
Mandatssystem ein. Für Deutsch - Ostafrika ernannte der Völkerbund
Großbritannien als Mandatar, abgesehen von den Gebieten Ruanda und
ürundi, die unter belgische Mandatsherrschaft kamen. Die Mandatsmacht
sollte als Vormund für das Mandatsvolk fungieren, bis es die
Verantwortung für sein Wohlergehen und seine Entwicklung selbst
übernehmen
26
0. Gruson an Axenfeld, Magdeburg-B., 3.6.19 (Archiv Berlin).
27
Frau Nauhaus an Direktor [Axenfeld], Morogoro, 16-7.19 (Archiv
Berlin).
28
Frau Nauhaus an Direktor [Axenfeld], Morogoro,7.5.19 (Archiv
Berlin).