Dissertation für Umwandlung in PDF - Augustana-Hochschule ...

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und Morogoro daher einen Rückschlag. Die Berliner Missionare
hatten sich so sehr für "ihre" Christen verantwortlich
gefühlt, dass Persönlichkeiten wie etwa
Daniel Kasuku oder Nikodemo N. Ubwe ihre Leitungsgabe
nicht entwickeln und einsetzen konnten. Auch Martin
Nganisya galt nur als Stellvertreter der "Väter in
Berlin". Die internationale katholische Missionsgenossenschaft
der Heilig – Geist - Väter konnte
dagegen fast kontinuierlich weiterarbeiten und gewann
sehr viel mehr Gläubige in Uluguru als die
Lutheraner. Immerhin kamen seit Beginn des zweiten
Weltkriegs in "Schlesien" und Morogoro und anderswo in
Tanganjika einheimische Christen in leitende
Stellungen. Das führte schließlich dazu, dass - nun
über den engen Rahmen von "Schlesien" und Morogoro
hinaus gesehen - die lutherische Ost- und Küstensynode
nach gut 80 Jahren ihres Bestehens im Jahr 1970 einen
einheimischen Leiter erhielt. In der katholischen
Diözese Morogoro dauerte es ebenfalls gut 80 Jahre.
Auch ihre europäischen Leiter sahen keine
Notwendigkeit, einheimischen Christen frühzeitig
Leitungsfunktionen zu übertragen. Man könnte
vielleicht sagen, dass in der katholischen Kirche in
Tanganjika zwar größeres Wachstum, aber auch mehr
Bevormundung als bei den Lutheranern zu verzeichnen
sind.
Von der Missio Dei her gedacht war die Internationalisierung
der Arbeit nach 1940 sachgemäß. Gottes Mission
geht zwar zu den Menschen in ihren jeweiligen
Kulturen. Sie darf aber nicht mit bestimmten Kulturen
identifiziert werden. Eine Mission, die nur von Christen
aus einem einzigen Kulturkreis getragen wird,
läuft Gefahr, zu der einen oder anderen Form von Kulturpropaganda
zu verkommen und die Botschaft vom universalen
inkarnierten Heil zu verleugnen. Es mag sein,
dass deutsche Missionare weniger dazu neigten, ihre
mitgebrachte Kultur zu propagieren als angelsächsische.
Sie behinderten aber mit ihrer Hochschätzung der