Dissertation für Umwandlung in PDF - Augustana-Hochschule ...

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finanziell nicht in der Lage war, Schernus auszusenden, und die
Finanzen der BMG durch die Inflation erheblich in Mitleidenschaft
gezogen waren. Es kam schließlich nicht zu dieser Aussendung.
Im Jahr 1924 verstarb auch Axenfeld. Er war im Jahr 1921 zum
Generalsuperintendent der Kurmark berufen worden, doch Komiteemitglied
geblieben. Mit ihm verlor "Schlesien" seinen "Vater". Dass
seine Stimme nun fehlte, dürfte sich auf die Beschlüsse zu
"Schlesien" und Morogoro ausgewirkt haben, die das Komitee der BMG
von 1927 an faßte.
Mit Wirkung vom 4. Juni 1925 wurde die Einreise nach Tanganjika
für Deutsche wieder gestattet 52 , also noch vor dem Eintritt
Deutschlands in den Völkerbund. Es dauerte bis 1926, ehe die
Missionare Krelle und Roehl nach Usaramo ausgesandt werden
konnten. Usaramo stand daher in den Jahren 1920 bis 1926 ganz
unter der Leitung Martin Nganisyas. Amerikanische Lutheraner
kamen nicht dorthin. Gelegentlich mögen Missionare der CMS aus
privatem Interesse Nganisya besucht haben 30 . Nach "Schlesien"
bzw. Morogoro reiste Nganisya in dieser Zeit anscheinend nicht.
Er bemühte sich um die älteren Stationen Daressalam, Kisserawe und
Maneromango. Seine schwierige finanzielle Lage mag dabei eine
Rolle gespielt haben sowie Verkehrsprobleme (die Zentralbahn war
in Krieg zerstört worden) 54 . Darüber hinaus vermutete er wohl,
dass von den Evangelischen in "Schlesien" bzw. in Morogoro kaum
jemand übriggeblieben war.
Die zurückgekehrten Missionare konnten auch für "Schlesien" und
Morogoro etwas tun, allerdings nur im Hinblick auf die Verwendung
der Liegenschaften, Erst
52
Vgl. Deutsche Kolonialgesellschaft an Arno Hartmann,
Liegnitz, 5.5.25 (Archiv Potsdam).
53
Vgl. N. N. [vermutl. Julius Richter], "Aus der
Berliner Usaramomission", EvMiss, Bd. 27 (1921), S.
158.
54
Vgl. a. a„ 0. S. 158 f. - Richter, Geschichte der
BMG, S. 699.