Dissertation für Umwandlung in PDF - Augustana-Hochschule ...

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Waldow und Bünger zusammen. Dabei ergab sich zwar,
dass ihre Bedenken doch gegenstandslos waren, was auch
von Andrea Ndekeja bestätigt wurde. Brunke dachte nun
erneut daran, nach Maneromango zu gehen. Aber
inzwischen hatte sich die politische Lage geändert.
Inspektor Braun teilte Krelle und Brunke im Mai 1940
mit, dass das Deutsche Reich seit März die Rückkehr
möglichst aller Deutscher aus Ostafrika wünsche. Krelle
und Brunke sollten nach Möglichkeit ebenfalls zurückkehren
15 . Diese Mitteilung wird verständlich, wenn
man bedenkt, dass Deutschland im April 1940 Dänemark
und Norwegen angriff, im Mai Belgien, die Niederlande
und Frankreich. Diese Angriffe bedeuteten auch den Zusammenstoß
mit britischen Truppen.
Brunke hatte sich zwar auf Maneromango vorbereitet,
beantragte aber auf Brauns Brief hin sofort die "Repatriierung"
, d. h. den Rücktransport nach Deutschland.
Die Regierung Tanganjikas hatte jedoch Ende Mai
einen Rücktransport von Männern nach Deutschland ausgeschlossen.
Brunke hoffte nun, er werde doch noch
nach Maneromango gehen können, aber auch das erwies
sich als unmöglich. Die Bewegungsfreiheit war für die
Deutschen, die auf Ehrenwort frei waren, weiter eingeschränkt
worden. Daraufhin meldete sich Brunke freiwillig
zur Internierung. Er hoffte, Gottesdienste für
die Internierten halten zu können. Am 15. Juni 1940
traf er im Lager Daressalam ein. Weitere Angehörige
der Bethel - und der Leipziger Mission wurden fast
gleichzeitig interniert. Tscheuschner, der sich in Marangu
aufgehalten hatte, wurde nach Daressalam gebracht
16 . Am 2. Juli 1940 wurden alle Insassen des Interniertenlagers
Daressalam nach Südafrika abtranspor-
15
Braun an Brunke, 15.5.40; ders. an Krelle, Missionshaus
[Berlin], 18.5.40 (Archiv Berlin).
16
Brunke an unbek. Adressaten (vielleicht B. Klamroth),
"Schlesien", 13.6.40. - Braun an K. Krelle,
4.7.40. - Krelle an seine Frau, "Schlesien", 15.7.40
(Archiv Berlin).