Dissertation für Umwandlung in PDF - Augustana-Hochschule ...

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Gemeindeaufbaufrage dar und beschreibt die Erfahrungen des Betheler
Missionars Johanssen mit Gemeindeaufbau im heutigen Tansania 111 . Den
Äußerungen von Herbst, Schwarz und Möller scheint zu entsprechen, dass im
Missionspapier des Lutherischen Weltbunds (LWB) festgestellt wird: „Europa
und Lateinamerika, und in gewisser Weise auch Nordamerika, die früher als
christliche Kontinente angesehen wurden, sind jedem anderen Land
vergleichbar zu Missionsgebieten geworden.“ 112 .
Ist aber ein „getaufter Heide“ einem „Heiden“ gleichzusetzen? Nach allem,
was etwa Herbst über „Gemeindeaufbau“ schreibt, ist der „Heide“, d. h. der
Nichtgetaufte, der einen anderen oder auch keinen Glauben hat und keinen
kirchlichen Unterricht genossen hat, nicht im Blickfeld des
„Gemeidneaufbaus“. Auch bei Chr. Schwarz richtet sich die „missionarische
Arbeit“ offenkundig auf Kirchenmitglieder. Die angestrebte „Ekklesia“
entsteht in der Kircheninstitution 113 . Das Ziel des „Gemeindeaufbaus“, wie
es Herbst vertritt („Gemeindeaufbau [ist] ein planmäßiges Handeln im
Austrag Jesu Christi mit dem Ziel, dem Zusammenkommen, Gestaltgewinnen und
Gesandtwerden der ‚Gemeinde von Brüdern‘ zu dienen“ 114 ) oder auch Chr.
Schwarz („Glaube, Gemeinschaft und Dienst sind die drei Elemente, die
Gemeinde Jesu Christi ausmachen“ 115 ) ähnelt allerdings dem Ziel der Mission,
das im Missionspapier des LWB so beschrieben wird: „Es ist der Geist, der
die Menschen in ihrer Verschieden-
111
Christian Möller, Lehre vom Gemeindeaufbau, Bd. 1 (Göttingen:
Vandenhoeck & Ruprecht, 1987), S. 167 ff., 253; ders., Gottesdienst als
Gemeindeaufbau: Ein Werkstattbericht (Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht,
1988), S. 26 f.
112
Lutherischer Weltbund – Kommission für Kirchliche Zusammenarbeit, Gottes
Mission als gemeinsame Aufgabe – Ein Beitrag des LWB zum Verständnis von
Mission (Genf, 1989), hier zitiert nach einer englisch – deutschen Synopse
von 1988, S. 17.
113
Schwarz, S. 30 f.
114
Herbst, S. 66.
115
Schwarz, S. 21.