Dissertation für Umwandlung in PDF - Augustana-Hochschule ...

Seite 191
tag, fand nachmittags eine "Evangelisation unter den
Kisserawem" statt, bei der drei afrikanische Lehrer und
Krelle Ansprachen hielten 1 **.
Am 9.12.38 besprach die Missionarskonferenz der Usaramo-
Synode erneut die Frage, ob das "Helferseminar" Kisserawe
weitergeführt werden könne. Die Teilnehmer dieser Konferenz
mögen gehofft haben, dass es der Missionsleitung in Berlin
leichter fallen würde, Zuschüsse zu geben, wenn das Seminar
so genannt würde. Anscheinend rang man sich zur
Weiterführung durch, obwohl die Heimat doch keine Gelder
dafür geben konnte 19 . Jedenfalls führte Inspektor Braun noch
1940 in einem Schreiben, das vermutlich an die schwedische
Missionsgesellschaft "Vaterlandsstiftung" gerichtet war,
das Seminar als Einrichtung der Usaramo - Synode an. Bei
Kriegsbeginn wurde allerdings die Station Kisserawe, wie
auch die Station Daressalam, von der Regierung
beschlagnahmt 20 . Das bedeutete für das Seminar das "Aus".
Im Jahr 1938 wurde auch beschlossen, dass Tscheuschner
zur Leipziger Mission beurlaubt und in Marangu
(Kilimandscharo) die zentrale Pastorenschule des MKB mit
aufbauen solle. Diese Beurlaubung macht deutlich, dass die
BMG seit Axenfelds Ausscheiden an der Einrichtung höherer
allgemeinbildender Schulen wenig interessiert war. Man
setzte Tscheuschner in Berlin zwar keinen Widerstand
entgegen, aber unterstützte ihn auch nicht. Das Interesse
der BMG richtete sich auf die Verkündigung des Evangeliums.
Dem war auch die Schularbeit untergeordnet. Auf gebildete
Laienchristen leg-
18
Krelle, 13. Rundbrief, "Schlesien", 18.1.39, s. 5 (Archiv
Berlin).
19
Vgl. das Konferenzprotokoll. - Komitee BMG an die
Superintendenten der 3 Synoden des ostafrikanischen
Missionsfeldes, Berlin, 28.4.39, Journal-Nr. 2666/39;
(Archiv Berlin).
20
Vgl. Braun an unbek. Adressaten (vermutlich Mitarbeiter
der Vaterlandsstiftung Stockholm), Berlin, 20.4.40. - Krelle
an Braun, "Schlesien", 9.1.40 (Archiv Berlin).