Dissertation für Umwandlung in PDF - Augustana-Hochschule ...

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auch mit der Unwegsamkeit des Landes erklärt werden mag.
Die Luguru des Towerotales leben von der Landwirtschaft und etwas
Viehhaltung, soweit sie nicht in Morogoro einer Berufstätigkeit nachgehen,
meist als Handwerker, Hausgehilfen oder Wächter.
Hauptmerkmale der Kultur der Luguru sind Matrilinearität (Kinder erhalten
den Familiennamen der Mutter als Familiennamen), eine verhältnismäßig
geringe Morgengabe 38 , die Sitte, Mädchen nach dem Auftreten der Regelblutung
eine Zeitlang einzuschließen, und Exogamie (nur die Träger verschiedener
Familiennamen dürfen einander heiraten). Außerdem wird die Heirat von Kreuz
– Cousins (der Mann heiratet die Tochter des Bruders seiner Mutter oder die
Tochter der Schwester seines Vaters) als Stärkung der Solidarität zwischen
Verwandten favorisiert. Sie dient auch als Mittel, Vermögen innerhalb der
Sippe zu halten. Mkoba schreibt dazu: „In this way, the family land is kept
within the household, one partner holding a piece of land or property by
virtue of a full clan right through the mother, the other a secondary right
through the father.“ 39 Diese Kulturmerkmale haben die Luguru mit anderen im
Küstenbereich Tansanias lebenden Völkern (Saramo, Kutu, Kwere) gemeinsam 40 .
Die Beschneidung der Jungen ist üblich, und zwar im Pubertätsalter.
Initiationsla-
38
Der Ausdruck „Brautpreis“ wird vermieden, da er die Braut zu sehr als
„Ware“ erscheinen lässt.
39
Mkoba, S. 83. – Ähnlich auch Y. Dikupatile im Gespräch in Morogoro am
11.7.89: Luguru heiraten gerne die Tochter des Bruders ihrer Mutter. So
wird das Vermögen nicht zerstreut.
40
Deshalb kann Beidelman die genannten Völker unter der gemeinsamen
Überschrift „The Matrilineal Peoples of Eastern Tanzania“ beschreiben. –
Mkob, S. XXIX: „Zaramo (among whom are the Luguru, these two tribes being
of the same ethnic group) ...“. – v. Sicard, LC, S. 50.