Dissertation für Umwandlung in PDF - Augustana-Hochschule ...

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waren vergangen, seitdem Krelle mit der Botschaft von der
"Knechtschaft der Sünde" unter seinen Hörern Anstoß erregt hatte.
Vielleicht war diese Zeit nötig gewesen, um die Beziehung zwischen
Krelle und seiner Gemeinde so zu festigen, dass die frohe
Botschaft auch mit Hilfe von Begriffen, die traumatische
Erinnerungen wachriefen, verständlich gemacht werden konnte. Auch
an das Phänomen der Schuldsklaverei konnte Krelle erinnern sowie
an die Möglichkeit, einen vom Gericht verurteilten Verwandten
durch Zahlung einer Geldbuße vor einer Haftstrafe zu bewahren.
Wie 1934 verwendete Krelle auch 1938 das Wortfeld "heilen, heil
werden" , um "Jesu Heilandstat ins rechte Licht [zu] stellen" 25 . Er
konnte dabei auf die Sprache der Jäger zurückgreifen. Sie
gebrauchen "heilen, heil werden" in der Bedeutung "einer Kugel
etc. entgehen, aus der Falle lösen".
Schließlich konnte die Erlösung auch mit dem Wortfeld "für
jemand streiten" erläutert werden. Das dürfte Krelles Hörern durch
ihre starke Sippenverbundenheit verständlich gewesen sein.
In einem Brief vom Dezember 1939, also bereits im zweiten
Weltkrieg, erwähnt Krelle als Thema seiner Verkündigung Rom 13
und Mt 22, 21. Wahrscheinlich fühlten sich seine Hörer von der
Hütten- und Kopfsteuer bedrückt und befürchteten, dass bald auch
Afrikaner zur britischen Armee eingezogen werden würden.
Aus den genannten Inhalten von Krelles Predigten ist zu
schließen, dass er gerne über Jesus Christus als den frei und heil
machenden Herrn predigte. Er sah seine Hörer als Gebundene,
gebunden durch das Heidentum. Es war für ihn ernüchternd und
erschütternd, in den Saramogemeinden, die bereits jahrzehntelang
unter christlichem Einfluss gestanden und das Christentum selbst
25
Auf Swahili "pona, ponya, ponyesha". Zitat aus Krelle, 12.
Rundbrief, "Schlesien", 10.5.38 (Archiv Berlin).