Dissertation für Umwandlung in PDF - Augustana-Hochschule ...

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Krelle musste sich Gedanken machen, wie die Gemeinde
"Schlesien" dazu erzogen werden könne 95 .
Anfang 1933 führte Krelle zusätzlich zu den sonntäglichen
Kollekten besondere "Dankopferbüchsen" ein 96 . Die
Gemeindeglieder sollten darin freiwillig aus Anlässen
speziellen Dankes Spenden einlegen. Das geht aus dem
Protokoll der Synodalversammlung 1935 hervor. Im gleichen
Protokoll ist die Rede von der "Kirchenhilfe", die auch als
"Kirchensteuer" bezeichnet wird. Missionar Reckling schlug
bei dieser Versammlung auch eine spezielle Kollekte am
alljährlich zu haltenden Missionsfest vor, die für die
"Reichgottesarbeit" bestimmt sein sollte 97 . Damit sind also
4 Arten von Kirchenbeiträgen genannt: die allgemeine
Sonntagskollekte, das Dankopfer, die Kirchenhilfe bzw.
Kirchensteuer und eine einmal im Jahr zu erhebende
Missionskollekte.
Der Begriff "Kirchensteuer" war offensichtlich aus
Deutschland übernommen worden. Natürlich war damit keine
vom Staat für eine religiöse Körperschaft öffentlichen
Rechts erhobene Steuer gemeint. Eine solche Rechtsqualität
hatten die Missionsgesellschaften bzw. einheimischen
Kirchen weder in Deutsch - Ostafrika noch in Tanganyika
Territory. Der Begriff sollte betonen, dass ein regelmäßiger
Pflichtbeitrag zu zahlen war. Das ebenfalls gebrauchte Wort
"Gemeindebeitrag" kam der Sache näher. Es ging um den
Beitrag für eine vereinsartig aufgebaute Einrichtung. Auch
der Gedanke an Sanktionen gegen säumige Beitragszahler kam
auf. Mis-
95
Vgl. Missionsordnung, S. 45. - Krelle, 6. Rundbrief,
„Schlesien“, 24.2.34 (Archiv Berlin).
96
Krelle an Missionsfreunde, "Schlesien", 24.3.33 (Archiv
Berlin).
97
Protokoll der Synodalversammlung Daressalam 1. - 7.8.35
(in Swahili), S. 2 (Archiv Berlin).