Dissertation für Umwandlung in PDF - Augustana-Hochschule ...

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heit zu einer neuen Familie sammelt, ...“ 116 Der Unterschied besteht in der
Tat darin, dass sich „Gemeindeaufbau“ vorwiegend mit Menschen beschäftigt,
die entsprechend Mt 28, 19 f. getauft und gelehrt worden sind, also eine
kirchliche Sozialisation hinter sich haben. „Mission“ dagegen beschäftigt
sich vorwiegend mit Menschen, die noch nicht getauft oder noch nicht
unterrichtet worden sind, also eine kirchliche Sozialisation noch vor sich
haben. Vielleicht kann Bonhoeffers Unterscheidung von „Volksmission“ und
„Heidenmission“ deutlich machen, dass es um nahe verwandte, aber doch zu
unterscheidende Arbeitsfelder der Kirche geht 117 . Anders ausgedrückt, beide,
„Gemeindeaufbau“ und „Mission“, wollen qualitatives und quantitatives
Wachstum der Kirche. Jedoch steht beim „Gemeindeaufbau“ das qualitative
Wachstum im Vordergrund. Getaufte sollen als Glieder am Leib Christi (Eph
4, 15 f.) im Glauben wachsen, vor allem aufeinander zu. Bei der „Mission“
steht das quantitative Wachstum im Vordergrund. Menschen sollen durch die
Taufe in den Leib Christi eingegliedert werden. Bei Schwarz überlagert sich
beides. Denn wenn er von „wachsenden Gemeinden“ spricht 118 , meint er doch
wohl eine wachsenden Beteiligung von „Kirchenmitgliedern“ an den
Veranstaltungen der Kirche bzw. Gemeinde. Hier intensivieren also bereits
Getaufte ihr religiöses Leben. Schwarz scheint den Wert der kirchlichen
Sozialisation auch sehr gering zu schätzen, etwa wenn er von „bloßer
Kirchenmitgliedschaft“ 119 spricht. Das ganze pädagogische Bemü-
116
Lutherischer Weltbund, S. 9.
117
Zitiert bei Möller, Gottesdienst, S. 40. Von den Implikationen dieser
vor über 50 Jahren gebrauchten Begriffe, die Bonhoeffer bereits vorgefunden
hatte, sei hier ganz abgesehen.
118
A. a. O. S. 43.
119
Schwarz, S. 21.