Dissertation für Umwandlung in PDF - Augustana-Hochschule ...

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sich nicht belegen. Es mag aber ein Grund dafür gewesen
sein, dass er die Partei auch nach seinem Heimaturlaub
1936/37 nicht verließ. Denn spätestens während dieses
Urlaubs muss er wahrgenommen haben, dass sich die NS -
Regierung mehr und mehr missions - und kirchenfeindlich
zeigte. Es kann ihm nicht verborgen geblieben sein,
dass Direktor Knak in der Bekennenden Kirche mitarbeitete
41 .
d) Der NS - Staat war für die BMG eine Obrigkeit,
der es zu gehorchen galt, auch nach Kriegsbeginn 42 .
Krelle dürfte keine davon abweichende Meinung vertreten
haben. Er war in der preußischen Staatskirche
aufgewachsen. Dass Thron und Altar verbunden waren,
hatte er von klein auf gelernt.
e) "Wer ein guter englischer Untertan, ein guter
Engländer ist, sollte doch selbstverständlich Verständnis
für einen guten Deutschen haben" sagte Krelle
in Jahr 1938 bei einem Gespräch mit dem CMS-Missionar
Langfort - Smith 43 . "Gute englische Untertanen" mögen
den Patriotismus Krelles in der Tat verstanden haben.
Ihnen ist Nationalstolz auch heute nicht fremd. Den
»eisten Deutschen ist er dagegen durch die Katastrophe
des zweiten Weltkriegs abhanden gekommen. Doch verdient
Krelle eine Beurteilung aus der damaligen Situation
heraus. Er verhielt sich wie alle seine ostafrikanischen
Missionarskollegen "national völlig einwandfrei"
44 . Sicherlich wäre es besser gewesen, hätte er
erkannt, dass die Liebe zum Vaterland eher Opposition
zum NS - Regime geboten hätte als Akklamation. Aber
das ist ein Urteil fünfzig Jahre später.
41
Lehmann, 150 Jahre, S. 146.
42
vgl. Braun an Krelle, Missionshaus [Berlin],
18.5.40, S. 2 (Archiv Berlin).
43
Krelle, Bericht „Schlesien“, 1.4. – 12.8.38 (Archiv
Berlin). Wahrscheinlich muss es „Langford – Smith“
heißen.
44
Knak, Von den deutschen Missionsfeldern, S. 62.