Dissertation für Umwandlung in PDF - Augustana-Hochschule ...

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einer Trauung in Morogoro. Unter den Täuflingen des
Jahres 1939 befand sich ein Soldat aus dem Sukumavolk,
das am Südufer des Viktoriasees lebt. Er hatte in der
Africa Inland Hission Taufunterricht erhalten. Diese
amerikanische baptistische Missionsgesellschaft arbeitete
unter den Sukuma seit 1909 45 . Nach Beginn des
zweiten Weltkrieges sank die Zahl der Gottesdienstbesucher
stark ab 46 . Wahrscheinlich fürchteten die Soldaten
und Polizisten unter ihnen, bei weiterem Kontakt
mit dem aus dem feindlichen Deutschland stammenden
Krelle als illoyal zu gelten. Manche wurden vermutlich
auch eingezogen.
Insgesamt kam in den Jahren 1931 bis 1940 eine gewisse
Konsolidierung der Gemeinde Morogoro zustande.
Doch blieb sie ein Anhängsel an "Schlesien", sie bekam
keinen eigenen Lehrer und Prediger. Eine kirchliche
Schule wurde nicht gegründet. Sicherlich wurden die
Gottesdienste regelmäßig gehalten, wahrscheinlich
meist von den Lehrern Toma oder Jonatan bzw. Friedrich.
Krelle wird die Sakramentsfeiern, meist bei
Festtagsgottesdiensten, übernommen haben. Es scheint
aber zweifelhaft, ob es über die Sonn- und Festtagsgottesdienste
hinaus noch andere Gemeindeaktivitäten
gab. Von Geraeindeältesten ist nichts bekannt, auch
nichts von Maßnahmen der Kirchenzucht. Zahlenmäßig
dürften wesentlich mehr Christen zur Außenstation Morogoro
gehört haben als zur Mutterstation "Schlesien".
Aber Krelle war wegen seiner Arbeitslast und vielleicht
auch wegen seines Alters nicht in der Lage, der
Gemeinde Morogoro mehr Aufmerksamkeit zu widmen. Nicht
dass er sich die Arbeit in Morogoro leicht machte - er
besuchte im Wechsel mit den Lehrern regelmäßig die Lutheraner
in Morogoro 47 . Aber der Weg von "Schlesien"
43
Vgl. Kirchenbuch, Einträge Nr. 79-81. – Kiwovele -
Mellinghoff, s. 93.
46
Krelle an Braun, "Schlesien", 13.12.39 und 8.2.40
(Archiv Berlin).
47
Brunke an Verf., Kapstadt, 20.12.90.