Dissertation für Umwandlung in PDF - Augustana-Hochschule ...

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rung schließlich die Erhebung Deutsch – Ostafrikas zum „Heiligen Land des
Islam“ am 9.3.15 durch den Sultan von Konstantinopel 60 , d. h. den Herrscher
des mit Deutschland verbündeten osmanischen Reiches.
Im Blick auf das Schulwesen der Missionsgesellschaften in Deutsch –
Ostafrika ist zu bemerken, dass ihre Schulen oft Mittel zum Zweck der
Gewinnung von Christen waren 61 . Primäre Katechismusschule für Taufbewerber,
bot die Missionsschule Lese- und Schreibunterricht als Lockmittel an. Nicht
immer wirkte allerdings diese Verlockung. Mitunter erwarteten die Schüler
Belohnung für die Teilnahme am Unterricht 62 . Erst nach und nach wurden die
säkularen Fächer ausgebaut, bei den Katholiken eher als bei den
Protestanten. Besonders an den protestantischen Missionsschulen wurde meist
in der lokalen Sprache unterrichtet 63 . Die Katholiken machten von Swahili
als Unterrichtssprache weit mehr Gebrauch 64 .
Die BMG hatte die Schule bislang nicht als Missionsmittel eingesetzt. In
ihrer Missionsordnung wurde die Schule zwar als „das wirksamste Mittel,
eine christliche Gemeinde zu gewinnen und auszugestalten“ bezeichnet 65 , aber
innerhalb des Themas „Die Heranbildung der Getauften zur Selbstthätigkeit
und Mitarbeit“ 66 . Of-
60
Hertlein, Kirche, S. 19 (anm. 7) und S. 30, hat diesen Sachverhalt aus
Frits Versteijnen [auch Versteinen], Zanguebar through contemporary records
(Bagamoyo, 1968, vervielfältigtes Manuskript) entnommen. Versteijnen
zitiert den Eintrag am 9.3.15 ins Tagebuch der katholischen Missionsstation
Bagamoyo, Deutsch – Ostafrika, das Bischof Vogt führte.
61
Vgl. Missionsordnung, S. 41. – Hertlein, Kirche, S. 50 f.
62
v. Sicard, LC, S. 122 f.
63
Axenfeld, Gemeinsames Swaheliseminar, S. 2 f. (Archiv Berlin).
64
Ebd.
65
Missionsordnung, S. 41.
66
A. a. O., S. 4, 37.