Dissertation für Umwandlung in PDF - Augustana-Hochschule ...

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die wehrtauglichen Missionare die "Parole" unterzeichnet
hätten 9 .
Krelle und Brunke durften zwar auf "Schlesien" wohnen
bleiben. Doch durften sie "Schlesien" nur mit Sondergenehmigung
verlassen und mussten sich wöchentlich
bei der Polizei in Morogoro melden. Ihre Post wurde
zensiert. Das Konto der Usaramo - Synode wurde
beschlagnahmt. Krelles Privatkonto stand ihm noch
eine Zeitlang zur Verfügung. Amerikanische und
Schweizer Freunde der BMG konnten ihm dorthin Geld
überweisen. Die Regierung zahlte wohl deshalb an
Krelle und Brunke keine Unterstützung wie an die
Angehörigen der internierten Deutschen 10 .
Krelle wurde durch die schnellen Internierungsmaßnahmen
der Regierung überrascht 11 . Anscheinend hatte
er die NS – Aktivitäten der Deutschen nicht für
staatsgefährlich gehalten, sondern für den legitimen
Ausdruck von Vaterlandsliebe. Er wollte ja ein "guter
Deutscher" sein. Die Regierung dagegen fürchtete offenbar,
die von den Nazis "gleichgeschalteten" Deutschen
in Tanganjika könnten von Deutschland aus zum
Aufstand oder zu Sabotageakten aufgerufen werden.
Großbritannien hatte bereits am 3. September 1939,
zwei Tage nach dem deutschen Angriff auf Polen, den
Krieg an Deutschland erklärt. Außerdem hatte Deutschland
schon seit Jahren seine ehemaligen Kolonien zurückverlangt.
Die katholischen Missionare, einschließlich der
deutschen, scheinen die "Parole" durchweg unterzeich-
9
So E. Jaeschke im Telefongespräch mit Verf., Neuendettelsau,
8.2.92.
10
Brunke an Verf., Kapstadt, 20.12.90; Braun an
Brunke senior, 30.12.39; Krelle an Braun, "Schlesien“,
3.2.40 (Archiv Berlin).
11
Vgl. Braun an Brunke senior, 30.12.39 (Archiv
Berlin).