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Dissertation für Umwandlung in PDF - Augustana-Hochschule ...

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Seite 181<br />

s<strong>in</strong>d bereits von anderer Seite e<strong>in</strong>gehend untersucht<br />

worden 179 .<br />

Die Luguru und auch die Saramo verlangen im Vergleich zu<br />

den Dschagga, Sukuma und Massai niedrige Morgengaben. In<br />

den sechziger Jahren betrug die übliche Morgengabe e<strong>in</strong>ige<br />

hundert Shill<strong>in</strong>gs 180 , <strong>in</strong> den achtziger Jahren wurden e<strong>in</strong> bis<br />

zwei Ziegen gegeben, während etwa bei den Massai oder<br />

Sukuma zehn und mehr R<strong>in</strong>der erwartet wurden. Für die<br />

ger<strong>in</strong>ge Höhe mag zunächst e<strong>in</strong>mal das allgeme<strong>in</strong> recht<br />

niedrige E<strong>in</strong>kommen der Luguru ausschlaggebend se<strong>in</strong>. Sie<br />

erzielten und erzielen überwiegend durch Subsistenzwirtchaft<br />

ihr E<strong>in</strong>kommen. Viehzucht und der Anbau von<br />

Feldfrüchten <strong>für</strong> den Markt s<strong>in</strong>d wenig verbreitet.<br />

R<strong>in</strong>derzucht gibt es nicht, nur Ziegen- und Schafhaltung.<br />

E<strong>in</strong> weiterer Grund dürfte aber se<strong>in</strong>, dass K<strong>in</strong>der den Namen<br />

der Mutter erben (Matril<strong>in</strong>earität). Männer ziehen häufig<br />

<strong>in</strong>s Gebiet der Sippe der Frau (Uxorilokalität). Es geht<br />

also anders als bei den patril<strong>in</strong>earen Völkern der Sippe der<br />

Frau ke<strong>in</strong> Glied verloren, <strong>für</strong> das e<strong>in</strong>e Kompensation von der<br />

Sippe des Mannes zu erwarten wäre. Uxorilokalität gilt als<br />

gesellschaftlich wünschenswert. Die Morgengabe sche<strong>in</strong>t<br />

ermäßigt zu werden, wenn e<strong>in</strong> Ehepaar se<strong>in</strong>en Wohnsitz im<br />

Gebiet der Sippe der Frau nimmt 181 .<br />

Auf jeden Fall wird die Morgengabe ermäßigt (nur e<strong>in</strong><br />

Achtel des sonst üblichen Wertes), wenn e<strong>in</strong> Mann die<br />

Tochter des Bruders se<strong>in</strong>er Mutter, also die Tochter se<strong>in</strong>es<br />

Onkels, d. i., se<strong>in</strong>e Kus<strong>in</strong>e, heiratet. Da die Braut aus der<br />

Familie ihrer Mutter stammt, wird auch<br />

179 Vgl. die Literaturangaben bei Beidelman, Matril<strong>in</strong>eal Peoples,<br />

S. 26. Der Verf. hat se<strong>in</strong>e Erkenntnisse aus Gesprächen mit<br />

Luguru sowie aus den <strong>Dissertation</strong>en zweier katholischer<br />

Priester gewonnen. Die beiden letztgenannten s<strong>in</strong>d ebenfalls<br />

Luguru (Bombwe und Mkoba, s. o. S. 7 f. u. Literaturverzeichnis.<br />

180<br />

Vgl. Beidelman, Matril<strong>in</strong>eal Peoples, S. 31. -<br />

Ähnlich Solomon Mghumba [e<strong>in</strong> Saramo) im Gespräch <strong>in</strong><br />

Daressalam am 18.12.87.<br />

181<br />

Beidelman, Matril<strong>in</strong>eal Peoples, S. 31.

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