Dissertation für Umwandlung in PDF - Augustana-Hochschule ...

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bei erkannte er an, dass "die Amerikaner für unsere Arbeitsfelder
erhebliche Opfer an Geld aufbringen" 62 . Die BMG
betrachtete sich auch noch im Jahr 1943 als allein
verantwortlich "für diese Missionsfelder" 63 und fand bei den
Vertretern der Vaterlandsstiftung und der Schwedischen
Kirchenmission (H. v. Sicard) dafür Verständnis. Im Juli
1944 schien es, auch der Lutherische Weltkonvent unterstütze
nun auf Betreiben H. v. Sicards die Rückkehr deutscher
Missionare nach dem Kriege 64 .
All diese Hoffnungen wurden nach Kriegsende 1945 zunichte.
Es muss daran gelegen haben, dass nun erst das ganze Ausmaß
der Verbrechen des Nationalsozialismus sichtbar geworden
war. Man erinnerte sich, wie sehr auch die deutschen
Missionare in Ostafrika an nationalsozialistischen
Aktivitäten beteiligt gewesen waren. Und gerade der
Berliner Missionar Depersdorf, bis zum Krieg in Daressalam,
hatte eine besonders unrühmliche Rolle gespielt, wie sich
nun herausstellte. Er hatte z. B. die Kapelle der
Missionsstation an die Hitlerjugend vermietet 65 . Nun sollten
keine Deutschen mehr in Ostafrika leben dürfen. Das war der
Wunsch der dortigen britischen Bevölkerung 66 . Und dabei
blieb es bis auf weiteres. So musste sich die BMG wie alle
anderen deutschen Missionsgesellschaften mit dem Gedanken
vertraut machen, dass "ihre Felder" nicht mehr "ihre
Felder" waren. Hinzu kam, dass die ehemaligen "Felder" auch
gar nicht mehr "Felder" einer einzigen Missionsgesellschaft
sein wollten. Die afrikanischen Christen hatten den Krieg
auch als Chance erfahren, selbst Verantwortung zu
übernehmen. Für die BMG muss dies ein schmerzlicher
Lernprozeß gewesen sein, auch wenn die
62
Ebd.
63
Komiteesitzung 4.5.43 (Archiv Berlin).
64
Komiteesitzung 5.9.44 (Archiv Berlin).
65 H. Tscheuschner, S. 18.
66
Komiteesitzung 4.12.45 und 11.3.47 (Archiv Berlin).