Dissertation für Umwandlung in PDF - Augustana-Hochschule ...

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der bei den Luguru vorhandenen Sitte der Exogamie (Ehepartner
müssen aus verschiedenen Clans stammen) Rechnung getragen. Zum Clan
gehören alle Nachkommen eines Vorfahren in mütterlicher Linie, der
historisch zwar nicht mehr greifbar ist, aber seinen Namen allen
Clanangehörigen vererbt hat. Dieser Vorfahre ist ein Ahnherr,
keine Ahnfrau. Kurz gesagt bedeutet Exogamie bei den Luguru, dass
Träger gleichen Namens einander nicht heiraten können 182 . Im
Luguruvolk kommen etwa 50 Namen bzw. Namenpaare vor (vgl. S. 22).
Ehen mit der Tochter des Mutterbruders gelten unter Luguru als erstrebenswert,
weil sie dazu helfen, Familienbesitz auch in der
kommenden Generation zusammenzuhalten und nicht durch Erbgang zu
zersplittern. Probleme mit häufigeren Erbkrankheiten scheinen dabei
nicht aufgetreten zu sein.
Krelle und auch die (um vorzugreifen) nach Krelles Internierung
für Usaramo zuständigen amerikanischen Missionare gestatteten
diese Ehen, die katholische Kirche dagegen grundsätzlich nicht,
Ausnahmefälle waren genau festgelegt. Mkobas Dissertation
"Consanguinity among the ‚Luguru‘ in ‚Tanganyika‘ with Relation to
Canon Law“ 184 hat die nach kanonischem Recht erlaubten
Verwandtschaftsgrade und die Auffassungen der Luguru über
Verwandtschaft zum Thema, ein Zeichen, dass katholische Luguru hier
oft in Schwierigkeiten gerieten.
5.4.10 Kirchbau 1938
Die im Jahr 193! in „Schlesien“ erbaute Kapelle, die gleichzeitig
als Schule genutzt wurde, war im Jahr 1938 so baufällig geworden,
dass ein Neubau geboten
182
Mkoba, S. 28. - Beidelman, Matrilineal Peoples, S.
29.
183
Gespräch Dikupatile, Morogoro, 11.7.89. - Mkoba, S. 91.
- Beidelman, Matrilineal Peoples, S. 31.
184
S. Literaturverzeichnis.