Dissertation für Umwandlung in PDF - Augustana-Hochschule ...

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breiten wollte, musste zeigen, dass er nicht Agent des
Europäertums war, sondern Agent Christi, der sich für alle
Menschen geopfert hatte. Er musste das Christentum
afrikanisieren.
Die Aussichten für den Islam schätzte Tscheuschner 1931
trotzdem nicht besonders günstig ein. Besonders durch das
Schulwesen hatte die christliche Mission "den Islam in jeder Art
Bildung bereits weit überflügelt" und war dadurch "verlockender
geworden" 43 . Offensichtlich hatten die Anstrengungen der Missionsgesellschaften
auf dem Gebiet des Schulwesens Erfolg gehabt. Die
Situation hatte sich insofern gegenüber der Zeit vor dem ersten
Weltkrieg verändert. Die Verlockung bezog sich zwar auf das Angebot
säkularer Bildung. Die mit der säkularen Bildung angebotene neue
Religion fand aber dadurch auch Nachfolger.
Dass das Christentum von Moslems als die Religion der Europäer
betrachtet wurde, bestätigen die Schwierigkeiten, die auftraten,
als Krelle ab 1933 jugendliche Luguru zu taufen begann. Aus eben
diesem Grund wollten die Eltern ihre Kinder von der Taufe
abhalten 44 . Ähnliche Widerstände traten 15 - 20 Jahre vorher, als
der Islam, die Religion der Araber, bekannt wurde, nicht auf.
Gleichwohl fanden sich unter den Taufbewerbern immer wieder Kinder
muslimischer Eltern. Selbst einige der Eltern wurden getauft 45 .
Krelle formulierte im Jahr 1934 im Blick auf den geplanten
Ordinationskurs: "... sie [d. h. die Ordinanden] sollen auch die
Fußspuren Gottes in ihrem Volkstum erkennen, aufdecken und daran
anknüpfen." Dabei
4J
Ebd.
44
Dikupatile, Historia ya Kanisa la Kilutheri Schlesien
(unveröffentlichtes Manuskript im Besitz des Verf.).
46
Ebd.
46
Krelle, Bericht "Schlesien" 3. Quartal 1934 (Archiv Berlin).