Dissertation für Umwandlung in PDF - Augustana-Hochschule ...

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Zeichen der Zusammengehörigkeit der Täuflinge untereinander.
Die geringe Zahl eingesessener Gemeindeglieder war ganz
allgemein für die Usaramo - Synode charakteristisch.
Missionsdirektor Knak erkannte daher im Jahr 1935, dass in
Usaramo keine "bantumäßige" Gemeindearbeit mehr möglich war.
Die Mission hatte dort schon zu sehr "europäische Formen"
angenommen 84 . Das traf neben "Schlesien" besonders für die
Station Daressalam zu, aber auch für die Station Kisserawe.
Die Gemeinde in Kisserawe bestand hauptsächlich aus den
Nachkommen befreiter Sklaven, die die Missionare Greiner und
Göttmann im Jahr 1892 dort angesiedelt hatten. Der Ort
Kisserawe hatte als Verwaltungszentrum weitere Afrikaner
aus anderen Teilen Tanganjikas angezogen 85 . Nur die Gemeinde
Maneromango bestand überwiegend aus Eingesessenen. Dort
unternahm die Berliner Missionarin Anna von Waldow von 1932
bis 1940 den erfolgreichen Versuch einer "Vergliederung"
der pubertierenden Mädchen, vergleichbar mit der
Altersklasse der Dschagga am Kilimandscharo. Diesen Versuch
könnte man als "bantumäßige" Gemeindearbeit bezeichnen.
Denn v. Waldow ging bei ihrem Versuch von bestehenden
Saramositten aus 86 . Die von Knak erwähnten "europäischen
Formen" der Mission bestanden wahrscheinlich darin, dass
sich in den Gemeinden Usaramos die Zusammengehörigkeit der
Gemeindeglieder Überwiegend im Gottesdienst zeigte. Die
Verwendung der Verkehrssprache Swahili als Kirchensprache
weist in die gleiche Richtung.
Warum aber hatte die "europäische Form" Gruppenarbeit in
Usaramo noch kaum Boden gefaßt? Wäre sie unter den
entwurzelten Christen Kisserawes und Daressalams nicht
sinnvoll gewesen? Es lässt sich vermuten, dass die Usaramo -
Missionare mit ihrer an Warneck orientierten
84
Vgl. Lehmann, Zur Zeit, S. 319 f.
85
Gespräch K. Lwimba, Daressalam, 16.11.87.
86
Vgl. K. Fiedler, S. 82 ff. 91 ff.