Dissertation für Umwandlung in PDF - Augustana-Hochschule ...

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sien ordnete an, jährlich für die neue Station eine Kollekte
durchzuführen 122 . Auch ein weiterer Hilfsverein, der Lehrer – Missionsbund,
veranstaltete anlässlich eines Jubiläums eine Sammlung, die für ein
Lehrerseminar bestimmt war 123 .
Das Komitee entschied, wohl auf Axenfelds Initiative hin, die Gaben für den
Aufbau des Suaheli – Zentralseminars zu verwenden und dem Seminar den Namen
„Schlesien“ zu geben. Axenfeld sah den Willen der Spender, mit der neuen
Station die Abwehr gegen den Islam zu stärken, in der Gründung des Seminars
erfüllt 124 . Der Leiter des Schlesischen Provinzial – Vereins, Superintendent
Berthold, teilte dem Komitee daraufhin mit, dass sich die Vereinsvorstände
mit dieser Entschiedung nicht befreunden könnten. Sie hätten die Eröffnung
einer „eigentlichen Missionsstation“ erwartet. Erst nach der Zusicherung,
dass auch die „übliche“ Missionsarbeit“ unter der umwohnenden Bevölkerung
geplant sei, stimmten die Vereinsvorstände der Entscheidung der
Missionsleitung zu 125 .
Den Spendern die Funktion des Seminars zu verdeutlichen scheint recht
schwierig gewesen zu sein. Jedenfalls wurde der kirchlichen Öffentlichkeit
in Schlesien der Vorgang so dargestellt, dass mit einer Missionsstation ein
Seminar verbunden werden sollte, obwohl es eigentlich gerade umgekehrt war:
ein Seminar sollte auch Stationsarbeit leisten 126 . Da die BMG vor dem ersten
Weltkrieg unter erheblichen Geldnöten litt 127 ,
122
A. a. O., S. 31.
123
Axenfeld an Komitee betr. „Schlesien“ aus Brandt (Deutsch – Ostafrika),
21.7.12, Journal – Nr. 4167/12, S. 3 (Archiv Berlin).
124
Axenfeld an Komitee aus Brandt, 21.7.12 (Archiv Berlin).
125
Superintendent Berthold, Pontwitz, Kreis Oels (Schlesien), an Komitee,
11.9.12. – Gr [vermutlich Gründler, Inspektor der BMG] an Berthold, Oktober
1912 (Archiv Berlin).
126
N. N. Evang. Kirchenblatt für Schlesien, Jg. 16 (1913), S. 31.
127
Ebd. – Vgl. Lehmann, 150 Jahr, S. 114.