Dissertation für Umwandlung in PDF - Augustana-Hochschule ...

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fähig gewesen, sich selbst auszubreiten. Wahrscheinlich
beschränkte sich der Gemeindeleiter auch deshalb
darauf, zu bewahren, was ihm übergeben worden war.
Zwar sprangen Missionare aus Amerika und Skandinavien
für die deutschen ein, aber sie waren viel zu wenige.
Das ungesunde Klima von Usaramo schreckte ab.
"Schlesien" und Morogoro lagen noch dazu am Rand von
Usaramo. Sie wurden zwar versorgt, blieben aber hinter
der Entwicklung mehr und mehr zurück.
Die BMG verlor also zweimal ihr Vermögen und ihre
Arbeitsmöglichkeiten in Tanganjika, weil sie als ausländische
feindliche Einrichtung galt. Obwohl sich bereits
nach dem ersten Weltkrieg zeigte, dass internationale
Missionsorgane solche Katastrophen der Missionsarbeit
mildern konnten 5 , fand erst im und nach dem
zweiten Weltkrieg eine durchgreifende Internationalisierung
der lutherischen Mission statt. Dabei hatten
sich Repräsentanten lutherischer und anderer protestantischer
Missionsgesellschaften schon im 19. Jahrhundert
sowohl in den Gebieten missionarischer Arbeit
wie auch in den Heimatländern an einen Tisch gesetzt.
Im Jahr 1854 hatten internationale Missionskonferenzen
in New York und London stattgefunden. Seit 1866 gab es
die Kontinentale Missionskonferenz in Bremen 6 . Doch
herrschte bis zum zweiten Weltkrieg der Gedanke vor:
"Eine Missionsgesellschaft in einem Gebiet".
Mit dem kriegsbedingten Ausscheiden der BMG aus der
Arbeit in Ostafrika im Jahr 1920 erlitten "Schlesien"
5
Moritzen, "Ökumene und Mission", Heinrich Fries;
Fritz Köster; Franz Wolfinger (Hg.), Kirche und Religionen:
Begegnung und Dialog, 3 Bde., Bd. III (Warum
Hission?: Theologische Motive in der Missionsgeschichte
der Neuzeit, 2. Teilband, Ereignisse und Themen der
Gegenwart), St- Ottilien: EOS-Verlag; München: missio-
Verlags- und Vertriebsgesellschaft, 1984, S. 20.
6
William Richey Hogg, Mission und Ökumene, Geschichte
des Internationalen Missionsrats und seiner Vorläufer
im 19. Jahrhundert, Aus dem Englischen übersetzt von
Hans Bolewski und Martin Schlunk (Stuttgart: Evang.
Missionsverlag, 1954), S. 49 ff., 77 ff.