Dissertation für Umwandlung in PDF - Augustana-Hochschule ...

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konnte. Die von Deutschland und der Türkei abgetretenen Gebiete wurden
- entsprechend dem jeweils angenommenen Seitraum bis zur
Selbstverwaltung - in drei Kategorien eingeteilt, durch die der
Mandatsmacht unterschiedliche Pflichten auferlegt und Rechte
eingeräumt wurden. Das britische und belgische Ostafrika - Mandatsgebiet
wurde, wie Togo und Kamerun, als Mandat der Mittleren
Kategorie B, dagegen Südwest-Afrika und die deutschen
Südseebesitzungen als Mandate der unteren Kategorie C eingestuft. In
der Tat erreichten die letzteren durchweg später die
Selbstverwaltung. Auch die Heimschaffung der in den ehemals
deutschen Gebieten verbliebenen Deutschen wurde durch Artikel 122
des Friedensvertrages zugelassen 29 . Friedensvertrag und
Völkerbundssatzung traten im Januar 1920 in Kraft. In den folgenden
Monaten wurden nach und nach alle noch in Tanganyika Territory - so
hieß der britische Teil des ehemaligen Deutsch - Ostafrika nun -
verbliebenen Deutschen des Landes verwiesen. Schließlich musste
auch Frau Nauhaus mit ihren Kindern das Land verlassen. In den
Monaten vor ihrer Abreise musste sie die ganze Wohnungseinrichtung
an indische Geschäftsleute verschleudern 30 . Am 12.9.20 verließ
Familie Nauhaus "Schlesien" 31 und reiste am 15.9.20 von Daressalam
ab. Mitte November trafen sie in Deutschland ein. Die Wiedereinreise
von Missionaren aus den ehemaligen Feindstaaten
29
S. Wolfgang Schneider, Das völkerrechtliche Mandat in
historisch-dogmatischer Darstellung (Stuttgart: Ausland und Heimat,
1926), besonders S. 32 ff.
30
K.-E. Nauhaus an Verf., Lingen (Ems), 21.5.90.
31
Vgl. Entscheidung der Spruchkommission der Kolonialzentralverwaltung
über die Entschädigung zu "Schlesien" aus dem Jahr 1922
(Archiv Berlin). - N. N. [vermutl. Julius Richter], "Neue
Nachrichten vom großen Missionsfelde“ , EvMiss, Bd. 27 (1921), S.
13.