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Dissertation für Umwandlung in PDF - Augustana-Hochschule ...

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Seite 157<br />

kam unter den Geme<strong>in</strong>degliedern die Ansicht auf, dieser Lohnabzug<br />

könne mit der sonntäglichen Kollekte verrechnet werden 102 , Krelle<br />

sche<strong>in</strong>t daraufh<strong>in</strong> klarer zwischen regelmäßigem Pflichtbeitrag und<br />

freiwilliger, anonymer Kollekte unterschieden zu haben. Im Jahr<br />

1939 berichtet er, dass die "Kirchensteuer" <strong>in</strong> "Dankopferbüchsen"<br />

e<strong>in</strong>gelegt werde 103 .<br />

Neben Geld wurden auch Naturalgaben und unentgeltliche Arbeit als<br />

Beitrag zur Selbsterhaltung der Geme<strong>in</strong>de und der Synode anerkannt<br />

und gewürdigt. Im Jahr 1938 veranstaltete Krelle <strong>für</strong> die 6 aus<br />

"Schlesien" stammenden Schüler des Lehrersem<strong>in</strong>ars Kisserawe e<strong>in</strong>e<br />

Maissammlung. In kurzer Zeit kam e<strong>in</strong> Zentner Mais zusammen. Etwa<br />

um die gleiche Zeit halfen die sonst um Lohn arbeitenden<br />

Erwachsenen und K<strong>in</strong>der an e<strong>in</strong>em Sonnabend drei Stunden<br />

unentgeltlich mit, die Stationswerkstatt zu reparieren. Krelle<br />

berichtete dies <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Rundbrief mit der Bemerkung: "... e<strong>in</strong>e<br />

Kollekte, die auch ihren Wert hat!" 104<br />

Wer die Geme<strong>in</strong>deglieder zum freigebigen, reichlichen Opfern<br />

anspornen wollte, musste aber auch danach fragen, wie sie<br />

wirtschaftlich gestellt waren. Die Bewohner des Towerotales<br />

lebten überwiegend von der Landwirtschaft. E<strong>in</strong>ige waren im<br />

Glimmerbergwerk unterhalb von "Schlesien" beschäftigt, andere <strong>in</strong><br />

Morogoro als Hausangestellte und Wächter bei Europäern. Insgesamt<br />

dürfte Bargeld rar gewesen se<strong>in</strong>. Die meisten Bewohner mussten wohl<br />

durch den Verkauf von Landprodukten In Morogoro das nötige Bargeld<br />

<strong>für</strong> den Kauf von Kleidung, aber auch <strong>für</strong> die vom Staat erhobene<br />

Hüttensteuer aufbr<strong>in</strong>gen» Die Hüttensteuer betrug im Jahr 1933 10<br />

Shill<strong>in</strong>gs. Das entsprach dem Monatse<strong>in</strong>kommen ungelern-<br />

1UZ<br />

Krelle, 12. Rundbrief, "Schlesien", 10.5.38, S. 5 (Archiv<br />

Berl<strong>in</strong>).<br />

103<br />

Krelle, Bericht "Schlesien", 1./2. Quartal 1939<br />

(Archiv Berl<strong>in</strong>).<br />

104<br />

Krelle, 12. Rundbrief, «Schlesien", 10.5.38, S.<br />

5 (Archiv Berl<strong>in</strong>).

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