Dissertation für Umwandlung in PDF - Augustana-Hochschule ...

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gung am "Deutschen Bund" und an der Ortsgruppe der
NSDAP 31 . Das erinnert an I Kor 9, 19 ff., wo Paulus
schreibt, dass er sich an seine jüdischen und nicht jüdischen
Hörer jeweils angepasst habe, um möglichst viele
von ihnen für den Glauben an Jesus Christus zu gewinnen.
So passte sich Krelle an die Deutschen in Morogoro
an und machte ihre politischen Aktivitäten mit.
Seine zahlreichen Parteiämter kosteten ihn Zeit und
Mühe. Dass gerade er von seinen Landsleuten für diese
Ämter gewünscht wurde, verstand er jedoch als Zeichen,
dass die Deutschen in Morogoro zumeist keine Feinde der
missionarischen Arbeit waren 32 . Wahrscheinlich hoffte
er, die Missionsfeinde unter ihnen von Parteiämtern
fernhalten zu können, wenn er selbst für diese Ämter
kandidierte. Ein "ausgesprochener Parteigänger" wie
sein Kollege Depersdorf in Daressalam 33 war Krelle sicher
nicht. Seine Äußerungen zum Münchener Abkommen
vom September 1938, das die Tschechoslowakei u. a. zur
Abtretung des Sudetenlandes an Deutschland zwang,
klingen nicht mehr so begeistert wie die zum "Anschluss"
Österreichs. Auch von seinen Parteiämtern berichtet
er Anfang 1939 nichts mehr. Dagegen befürchtet
er einen Krieg, der auch Tanganjika betreffen könne,
und erinnert sich an die Internierung während des ersten
Weltkrieges 34 . Als der zweite Weltkrieg begann,
forderte er den 27jährigen Brunke nicht auf, sich nach
Deutschland abschieben zu lassen und Soldat zu werden,
sondern bejahte dessen Entscheidung, die von der
britischen Mandatsregierung vorgelegte Loyalitätser-
JX
Krelle, Bericht 3./4. Quartal 1933 (Archiv Ber
lin).
32
Krelle, Bericht "Schlesien", 1. Quartal 1938;
ders., 12. Rundbrief, "Schlesien", 10.5.38 (Archiv
Berlin).
33
So nannte E. Jaeschke Depersdorf im Telefongespräch
mit Verf. am 8.2.92.
34
Krelle, 12. und 13. Rundbrief, "Schlesien “ ,
10.5.38 und 18.1.39 (Archiv Berlin).