Dissertation für Umwandlung in PDF - Augustana-Hochschule ...

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Geschäftsleute nach Tanganjika. in der Stadt Morogoro
und ihrem Umland lebten nicht wenige von ihnen 5 . Aus
einem Umkreis von 100 km kamen sie zu Besorgungen auch
2ur Entbindung (es gab ein deutsches Hospital,
wahrscheinlich von katholischen Missionsschwestern
geführt) nach Morogoro. Die Pflanzer unter ihnen hatten
mit der unregelmäßigen Witterung, mit Heuschreckenschwärmen,
aber auch mit den erheblichen Preisschwankungen
auf dem Weltmarkt, z. B. bei Kaffee und
Sisal, zu kämpfen. Hermann Krelle urteilte 1934: "Aufs
Ganze ... scheint jede Art von Pflanzung im Blick auf
Rentabilität so etwas wie ein Lotteriespiel zu sein." 6
Existenzsorgen mögen mitverantwortlich dafür gewesen
sein, dass nicht wenige Pflanzer Afrikaner nur als Arbeitskräfte
ansahen, die es auszunutzen galt 7 . Von
Mission hielten die Deutschen meist nicht viel, von
Kirche auch nicht,
Krelle war mit der Seelsorge an den Deutschen in und
um Morogoro beauftragt worden. Für ihn waren die "Kolonialdeutschen"
eine besondere Herausforderung, "eine
kabila [d. h. ein Volk] fuer sich" 8 . Er investierte
viel Zeit und Kraft in diese Arbeit. Vielleicht hoffte
er auch, besonders seit 1933, der BMG durch diese
Dienste mehr Freunde in Deutschland zu gewinnen. Der
nationalsozialistische Staat war missionsfeindlich.
5
Vgl. H. Tscheuschner, S. 17.
6 Krelle, Bericht "Schlesien", 2. Quartal 1934 (Ar
chiv Berlin).
7 Vgl. Schriftstück III.K.1.3096/31, vermutlich vom
Reichslandwirtschaftsministerium, zum Sturz des Sisalpreises
1930 und zu den Folgen für die ostafrikanischen
Sisalpflanzer (Archiv Potsdam). - Krelle, 2.
Rundbrief, "Schlesien“, 20.8.31 (Archiv Berlin).
8
Zitiert nach Brief Krelle an Weichert, «Schlesien",
5.4.35 (Archiv Berlin).