Dissertation für Umwandlung in PDF - Augustana-Hochschule ...

Seite 194
erhält." Das lag auf der Linie seiner Verkündigung. Bei dem
Kurs im Jahr 1935 wurde der 1. Timotheusbrief "gründlich
besprochen" 25 .
Krelle nannte die Ordinanden zukünftige "Gemeindehirten"
26 . Auch die Bethel-Mission gab ihren afrikanischen
Ordinierten den Titel "Hirte". In gewisser Weise beinhaltete
die Eindeutschung von "Pastor" eine unterordnende
Differenzierung zwischen europäischen und afrikanischen
Ordinierten. Man mag dies mit der unterschiedlichen Qualität
der Ausbildung begründen 27 . Erfreulicherweise fand "Pastor"
und "Hirte" die gleiche Übersetzung im Swahili 28 . Damit war
einer diskriminierenden Tendenz im Gebrauch der Titel
wenigstens teilweise gewehrt.
Die Usaramo - Synode beschäftigte sich im Jahr 1935 auch
mit der Frage einer "Hirtenschule", d. h. einer
Ausbildungsstätte für angehende afrikanische Pastoren. Sie
sollte in Mlalo (Usambara, heute Bezirk Lushoto, Region
Tanga, Tansania) errichtet werden. Krelle hielt im Jahr 1936
keinen weiteren Ordinationskurs auf "Schlesien",
wahrscheinlich weil er es für möglich hielt, dass seine
Pastorenanwärter in Mlalo weiter ausgebildet werden könnten.
Die "Allgemeine deutsche evangelische lutherische
Missionars-Konferenz einschließlich Augustana-Synode" beriet
im Juli 1936 über Pastorenausbildung 29 . Die Teilnehmer
beschlossen, dass zunächst der schon länger geplante
"Missionskirchenbund" (MKB) gegründet werden sollte. Danach
sollten
25
Krelle, 6. und 8. Rundbrief, "Schlesien", 24.2.34 und
25.2.35; Bericht "Schlesien», 3. Quartal 1934; Jahresbericht
1935 für "Schlesien" und Usaramosynode (Archiv Berlin).
26
Krelle, Jahresbericht 1935 für "Schlesien" und
Usaramosynode (Archiv Berlin).
27
Ähnliche Differenzierungen sind selbst in Deutschland bis
heute üblich, z. B. in Bayern zwischen "Pfarrer" und
"Pfarrer seminar."
28
"Mchungaji",
29
Vgl. Konferenzprotokoll, Daressalaam [sic], 5. - 8.7.36
(Archiv Berlin).