Dissertation für Umwandlung in PDF - Augustana-Hochschule ...

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te der Gemeinde" nach Morogoro abgewandert seien 2 . Im
Jahr 1909 nannte Missionar Krelle fünf Namen von Christen,
die sich von der Gemeinde Kisserawe getrennt
hatten und nun in Morogoro wohnten 3 . Unter "Trennung"
dürfte der Austritt aus der Gemeinde nach Kirchenzuchtmaßnahmen
zu verstehen sein. 1910 lebte nur noch
ein in Kisserawe Getaufter in Morogoro 4 . Das dürfte am
Vorrücken der Bahnbaustellen nach Westen gelegen haben.
1910 galt Morogoro als "Hochburg des Islams"
[sic], und gewalttätige Auseinandersetzungen zwischen
Christen und Moslems wurden erwähnt 5 .
Nauhaus ließ sich von Morogoro jedoch nicht abschrecken,
sondern begann schon bald nach seiner Ankunft
auf "Schlesien" mit der Suche nach afrikanischen
Christen in Morogoro. Sein Missionarskollege Oelke von
der Station "Pommern" bei Iringa 6 hatte ihm einige
evangelische Frauen genannt, die aus dem Hehegebiet
nach Morogoro verzogen waren. Nauhaus musste feststellen,
dass sie alle Prostituierte geworden waren. Es
gab außer diesen Frauen so viele afrikanische
Evangelische in Morogoro, dass er von einer "Eingeb.
Christengemeinde" sprechen konnte 7 . Diese Gemeinde
lebte aber offenbar recht versteckt und übel
beleumundet. So wurden Pläne für einen Kirchenbau in
Morogoro entworfen. Nauhaus dachte an eine Kirche, die
von Europäern und Afrikanern gemeinsam benutzt werden
sollte. Damit hoffte er das Ansehen der afrikanischen
Gemeinde zu
2
Klamroth an Synode Usaramo aus Kisserawe, 9.6.08
(Archiv Berlin).
3
Krelle, Aufstellung über Christen, die sich von der
Gemeinde Kisserawe getrennt haben, Kisserawe, 17.7.09
(Archiv Berlin).
4
Klamroth, Bericht über Reise nach Morogoro, Ki-lossa
und den englischen Stationen hinter Mpapua [heute wohl
Mpwapwa], 23.-31.5.10 (Archiv Berlin).
5
Karl Axenfeld, "Frohe Botschaft aus Usaramo", Berliner
Missionsberichte, Bd. 86 (1910), S. 108 ff.
6
v. Sicard, LC l, s. 100.
7
Nauhaus, Bericht "Schlesien" l. Quartal 1913 (Archiv
Berlin).